Conti und Schaeffler:Ruhe nach dem Sturm

Ende des Nervenkriegs in Hannover: Bei Conti wurde über die Konzernzukunft entschieden. Die Protagonisten eines Wirtschaftskrimis in Bildern.

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Ende des Nervenkriegs in Hannover: Bei Conti wurde über nichts weniger als die Zukunft entschieden. Die Protagonisten in Bildern.Der Continental-Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Koerfer gilt als Vertreter des Schaeffler-Lagers. Auf Betreiben des fränkischen Familienunternehmens löste er im vergangenen Winter Hubertus von Grünberg an der Spitze des Kontrollgremiums ab. Inzwischen ist auch Koerfer umstritten. Er gilt als Hauptverantwortlicher für den chaotischen Verlauf der Aufsichtsratssitzung vom 30. Juli - und wird bald einfacher Aufsichtsrat sein.Foto: ddp

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Die Conti-Großaktionärin Maria-Elisabeth Schaeffler sah keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit mit dem Continental-Vorstandsvorsitzenden Karl-Thomas Neumann. Dieser hatte Mitte Juli in einem Brandbrief an den Aufsichtsrat für eine Kapitalerhöhung geworben und zugleich die Schaefflers für mangelnde Kooperationsbereitschaft kritisiert. Der Brief gelangte an die Bild-Zeitung und damit an die Öffentlichkeit - dies will die Familie nicht hinnehmen. Maria-Elisabeth Schaefflers Credo: "Das Unternehmen gehört mir, und ich will eine neue Führung."Foto: Getty Images

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Georg Schaeffler, der als Jurist in den USA tätig ist, vertritt gemeinsam mit seiner Mutter Maria-Elisabeth die Familie im Continental-Aufsichtsrat. Auch er betrieb die Ablösung von Conti-Chef Karl-Thomas Neumann.Foto: ddp

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Seit über zehn Jahren lenkt Jürgen Geißinger als Vorsitzender der Geschäftsführung die Geschicke der Schaeffler-Gruppe. Unter seiner Ägide stieg der Umsatz des Automobilzulieferers um ein Vielfaches. Mit der Übernahme des deutlich größeren Wettbewerbers Continental verhob sich Schaeffler allerdings. Auch Geißinger rückte von Neumann ab.Foto: dpa

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Aufsichtsrat Klaus Rosenfeld hat unruhige Zeiten hinter sich, denn der 42-Jährige war Finanzchef der Dresdner Bank, bevor er im März 2009 zum Finanzvorstand der Schaeffler-Gruppe berufen wurde. Die jahrelang marode Dresdner Bank gibt es inzwischen nicht mehr als eigenständiges Institut und Schaeffler ist wegen der Finanzkrise und der Übernahme von Continental in massive Geldprobleme geraten. Rosenfeld ist auf Schaeffler-Linie - auch er wollte Neumann vor die Tür setzen.Foto: AP

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Unter allen Vertretern der Kapitalseite im Conti-Aufsichtsrat zeigte Hans-Olaf Henkel bislang öffentlich eindeutig Flagge: Der ehemalige BDI-Präsident fiel schon bei der hitzigen Aufsichtsratssitzung am 30. Juli durch sein scharfes Auftreten gegenüber Conti-Chef Neumann auf. In einem Interview sprach er sich zuletzt erneut für dessen Ablösung und für die Bestellung des Schaeffler-Produktionschefs Elmar Degenhart aus. Als freier Aktionärsvertreter stimmte er am 30. Juli für die Ablösung Neumanns.Foto: ddp

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Trotz der Finanzkrise steht die NordLB unter der Führung von Gunter Dunke noch recht gut da. Das Spitzeninstitut der Sparkassen im östlichen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern hatte trotz hoher Abschreibungen 2008 erneut mit einem Gewinn abschließen können. Dunkel hatte im eigenen Haus zuletzt also mehr Ruhe als bei seinem Job als Conti-Aufsichtsrat. Als freier Aktionärsvertreter stimmte er bei der Abstimmung bei der chaotischen Aufsichtsratssitzung vom 30. Juli für die Ablösung Neumanns.Foto: dpa

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Tui-Chef Michael Frenzel konnte sich in letzter Zeit über Langeweile nicht beklagen. Denn Europas größter Reise-und Schifffahrtskonzern stand unter seiner Leitung immer wieder kurz vor der Zerschlagung. Auch konnte sich Frenzel seines Jobs nicht mehr sicher sein, da ihn der norwegische Großaktionär John Fredriksen aus dem Amt drängen wollte. Insofern kann Frenzel vermutlich recht gut mit Conti-Chef Neumann mitfühlen - dennoch trat er als freier Aktionärsvertreter für dessen Demission ein.Foto: dpa

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Der Chef des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Klaus Mangold, hat einen spannenden Job: Der ehemalige Daimler-Topmanager jettet zumeist durch Osteuropa, um bei Regierungen, Oligarchen und Konzernen für deutsche Firmen zu werben. Als Conti-Aufsichtsrat spielte er zuletzt auch im deutschen Monopoly mit - als zwar freier Aktionärsvertreter, der der Familie Schaeffer im Machtkampf mit dem Hannoveraner Konzern dennoch seine Stimme gab.Foto: dpa

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Bei der Aufsichtsratssitzung am 30. Juli gab es für Conti-Chef Karl-Thomas Neumann eine Überraschung: Er hatte damit gerechnet, dass einige von den freien Aktionärsvertretern für seinen Verbleib auf dem Chefposten stimmen würden. Doch auch der frühere Dresdner-Bank-Vorstand Bernd Voss (im Bild) stimmte ebenso wie Hans-Olaf Henkel, Klaus Mangold, Michael Frenzel und Gunter Dunkel gegen ihn.Foto: Werksfoto, Dresdner Bank

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Werner Bischoff führt als stellvertretender Vorsitzender des Continental-Aufsichtsrats die zehn Arbeitnehmervertreter im Kontrollgremium an. Diese konnten den Abschied Neumanns bei der Marathonsitzung am 30. Juli zwar noch blockieren, doch bei der zweiten Abstimmung hätten die Stimmen der Arbeitnehmervertreter nicht mehr ausgereicht. Bischoff, der im Hauptvorstand der IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) sitzt, sagte über Conti-Chef Neumann: "Ein guter Mann geht von Bord."Foto: AP

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Der stellvertrende Conti-Konzernbetriebsratschef Michael Deister stärkte wie alle Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Vorstandschef Karl-Thomas Neumann zunächst den Rücken.Foto: dpa

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Auch Dirk Nordmann, Betriebsratsvorsitzender des Conti-Werkes Vahrenwald, votierte bei der ersten Abstimmung über die Zukunft des Cont-Chefs für Karl-Thomas Neumann.Foto: Continental

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Auf Jörg Schönfelder, Betriebsratsvorsitzender des Conti-Werkes Korbach, konnte sich der Conti-Chef ebenfalls verlassen. Wie die Konzernbetriebsräte Hans Fischl und Michael Iglhaut sowie der IG-Metall-Sekretär Jörg Köhlinger stand er hinter Karl-Thomas Neumann.Foto: Continental AG

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Der Continental-Konzernbetriebsrat Hans Fischl aus Regensburg setzte sich bei der Katastrophensitzung am 30. Juli bis zuletzt für eine Kompromisslösung ein. Tief in der Nacht zog er sich mit seinem Gewerkschaftskollegen Werner Bischoff und den Aufsichtsräten Koerfer und Henkel von der Kapitalseite zurück, um in Sachen Neumann eine gütliche Einigung zu finden. Doch auch dieser letzte Vermittungsversuch scheiterte.Foto: Continental AG

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Hartmut Meine, Bezirksleiter des IG-Metall-Bezirks Niedersachsen, verstand bei der Marathon-Sitzung des Conti-Aufsichtsrates vor zwei Wochen keinen Spaß mehr: "Herr Koerfer, entlarven Sie sich!", rief er dem Aufsichtsratschef zu. Denn nachdem die freien Aktionärsvertreter geschlossen gegen Neumann gestimmt hatten, war klar geworden, dass der Vorsitzende bei einer weiteren Abstimmung von seinem doppelten Stimmrecht Gebrauch machen muss, um eine Entscheidung herbei zu führen. Degoutant daran aus Meines Sicht: Damit würde sich der Oberkontrolleur Koerfer als reiner Stimmgeber der Familie Schaeffler offenbaren.Texte: pak/melFoto: AP

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