Chemie:SGL Group will 150 Millionen Euro einsparen

Wiesbaden (dpa) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Group hat sein im Sommer angekündigtes Sparprogramm konkretisiert. Danach wollen die Wiesbadener in diesem und den beiden folgenden Geschäftsjahren die Produktion straffen und insgesamt rund 150 Millionen Euro einsparen.

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Wiesbaden (dpa) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Group hat sein im Sommer angekündigtes Sparprogramm konkretisiert. Danach wollen die Wiesbadener in diesem und den beiden folgenden Geschäftsjahren die Produktion straffen und insgesamt rund 150 Millionen Euro einsparen.

Vor allem 2013 werde das Programm aber zunächst die Bilanz belasten, wie das Unternehmen am Montag den Investoren ankündigte. Der wesentliche Teil der Einmalaufwendungen und Sonderabschreibungen entfalle bereits auf den Abschluss in diesem Jahr.

Das jüngst aus dem MDax abgestiegene Unternehmen hat in allen Geschäftsbereichen zu kämpfen. Im zweiten Quartal hatte es heftige Verluste ausgewiesen. Bei einem um 3,29 Prozent auf gut 414 Millionen Euro geschrumpften Quartalsumsatz verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 140,9 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern (EBIT).

So läuft etwa das Geschäft mit Carbon-Autoteilen langsamer an als geplant. Die Preise für Graphit-Elektroden zeigten laut Unternehmen eine unbefriedigende Entwicklung.

Die Börse reagierte zunächst positiv auf die Ankündigung: Die SGL-Aktie war am Montagvormittag zunächst der Spitzenwert im SDax. Was das Programm für die Geschäftsbereiche und die Mitarbeiter bedeutet, bleibt zunächst offen. Im Jahresverlauf sei mit weiteren Einzelheiten zu rechnen, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Das konzernweite Sparpaket betreffe Produktionsanlagen, die Organisationsstruktur und das Portfolio, hieß es in der Mitteilung vom Montag. Die weltweite Produktion solle an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst und so die Auslastung verbessert und Fixkosten reduziert werden. Dazu würden die bisherigen Produktionsstandorte überprüft und einzelne Produktionen verlagert. Zudem könnten Geschäfte in Partnerschaften überführt oder „Randaktivitäten“ eingestellt werden. Dies hatte das Management bereits im August angekündigt.

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