Chemie:Lanxess treibt Umbau voran und streicht 1000 Stellen

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Köln (dpa) - Der angeschlagene Chemiespezialist Lanxess gibt beim Konzernumbau Gas und streicht weltweit 1000 Jobs. Die Hälfte der betroffenen Stellen wird an deutschen Standorten eingespart, vor allem in Leverkusen und Köln.

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Köln (dpa) - Der angeschlagene Chemiespezialist Lanxess gibt beim Konzernumbau Gas und streicht weltweit 1000 Jobs. Die Hälfte der betroffenen Stellen wird an deutschen Standorten eingespart, vor allem in Leverkusen und Köln.

Dies teilte das Unternehmen in Köln mit. Auf diesem Wege sollen bis Ende 2016 Einsparungen von 150 Millionen Euro realisiert werden.

Konzernchef Matthias Zachert möchte die Einsparungen über Abfindungen und Vorruhestand umsetzen. Derzeit seien aber auch betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Mit gut der Hälfte der betroffenen Belegschaft in Deutschland sei bereits eine Lösung gefunden worden.

Mit den Arbeitnehmervertretern habe das Management eine Verständigung erreicht, um den Konzern mit derzeit weltweit 16 700 Mitarbeitern, wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen. An den deutschen Standorten beschäftigt Lanxess 7300 Menschen. „Ab dem Jahr 2016 profitierten wir in vollem Umfang von den Einsparungen“, unterstrich Zachert.

Die Belastungen aus den geplanten Kürzungen bezifferte der Manager, der im Frühjahr den Chefposten übernommen hatte, allein in diesem Jahr auf 100 Millionen Euro. Hierdurch werde Lanxess im vierten Quartal wieder in die Verlustzone rutschen. Auch für das gesamte Jahr wollte Zachert einen Fehlbetrag nicht ausschließen.

Der Spezialchemiekonzern, der vor zehn Jahren aus einer Abspaltung des Bayer-Konzern entstanden war, war 2013 durch die starke Ausrichtung auf das Kautschuk-Geschäft und die Abhängigkeit von der Reifen- und Autoindustrie tief in die roten Zahlen gerutscht.

Der Bereich leidet weltweit zudem an Überkapazitäten, die auf die Preise drücken. Trotz der widrigen Umstände wird Lanxess in Singapur und China zwei neue Anlagen eröffnen. Die Investitionen waren bereits vor der Krise getätigt worden. Die Anlagen sollen aber nur vorsichtig angefahren werden, um einen weiteren Preisdruck zu vermeiden. Dafür werde das Unternehmen erheblich Leerkosten in Kauf nehmen.

Im dritten Quartal 2014 stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 11 Millionen auf 35 Millionen Euro. Der Umsatz war mit rund 2 Milliarden Euro nahezu stabil.

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