Breisgau-Hochschwarzwald:Versorger kommt Bohrplatz für Tiefengeothermie näher

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Abstützungsverschalungen stehen in einem Graben für Fernwärmeleitungen. Die Badenova AG baut das Fernwärmenetz in Freiburg derzeit aus. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Freiburg will mehr klimafreundliche Fernwärme - und setzt dabei auf die Tiefengeothermie. Für einen Bohrplatz rücken nun drei Kommunen in den Fokus.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Freiburg (dpa/lsw) - Auf der Suche nach einem Bohrplatz für Tiefengeothermie im Freiburger Umland hat der regionale Energieversorger Badenova drei Kommunen ausgewählt. Bad Krozingen, Breisach und Hartheim (alle Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) seien von ursprünglich 19 Kommunen übrig geblieben, teilte Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova-Tochtergesellschaft Wärmeplus, am Freitag in Freiburg mit. „Wir sind mit allen Kommunen in guten Gesprächen. Am Ende wird es einen Bohrplatz geben.“ Die Bohrtiefe liege zwischen 2500 und 3200 Metern, sagte der Manager.

Die Stadt Freiburg sieht sich bei der Wärmewende in einer bundesweiten Vorreiterrolle und setzt auch auf Tiefengeothermie für eine klimafreundliche Fernwärmeversorgung. „Mit der Erdwärme sind wir am weitesten im Breisgau südwestlich von Freiburg“, sagte Preiser.

„Wir rechnen damit, Ende 2025 oder Anfang 2026 den Bohrplatz einrichten zu können. Ende 2027 soll die Anlage dann voraussichtlich Wärme liefern.“ Nicht nur Freiburg soll mit Fernwärme versorgt werden, sondern auch die Kommunen entlang der Transportleitung. „Wir suchen Schichten, die Thermalwasser führend sind. Wir fördern das warme Thermalwasser nach oben, entziehen die Wärme und führen es wieder zurück.“

Für Geothermie-Bohrungen gilt der Oberrheingraben zwischen Mannheim und Basel als besonders lohnend. Ab etwa zwei Kilometer unter der Erdoberfläche hat das Wasser bereits eine Temperatur von bis zu 100 Grad. Risse in Häusern im südbadischen Staufen sowie Erdbeben in der Schweiz und im Elsass ramponierten allerdings den Ruf der Geothermie. Vor allem Pfusch und Fehler waren die Gründe gewesen. In Staufen lösten missglückte Bohrungen starke Schäden aus. „Wenn sich die Firma an die gesetzlichen Regelungen und unsere Auflagen hält - und das überwachen wir sehr umfangreich -, kann eigentlich nichts passieren“, sagte unlängst die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.

„Es ist eine positive Grundstimmung da“, sagte Preiser. „Der Ukraine-Krieg hat dazu geführt, dass wir anders über Energie denken und fast alle Menschen wegwollen von fossilen Energien.“ In Freiburg werden für die Wärmewende bis 2035 insgesamt rund 420 Millionen Euro investiert, dabei sind die städtischen Wärmenetze inbegriffen. Die Investition für die Bohrung und die Transportleitung hat einen Umfang von rund 60 bis 80 Millionen Euro, wie Preiser sagte.

© dpa-infocom, dpa:240301-99-181025/3

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