Bordeaux:Verwüstung im Wein-Paradies

Ein verheerendes Gewitter mit Hagel hat die Reben auf einer Anbaufläche von 7000 Hektar verwüstet.

Von Leo Klimm

Das Unwetter wütete nur etwa zehn Minuten, dann schien wieder die Sonne über der wohl berühmtesten Weinbaugegend der Welt. Doch das reichte, um die Rebstöcke schwer zu beschädigen und um mehr als 500 Bordeaux-Winzern die Ernte 2018 buchstäblich zu verhageln: Die heftigen Eisschauer, die am vergangenen Wochenende über der Region in Frankreichs Südwesten niedergingen, führten auf einer Anbaufläche von mindestens 7000 Hektar zum Totalschaden, bilanzierte der regionale Berufsverband CIVB am Montag. Besonders betroffen sind die Landstriche Côtes de Blaye und Côtes de Bourg. Die Gegenden im nördlichen Médoc und um das Dorf Saint-Émilion, wo die edlen Bordeaux- Weine wachsen, verzeichneten weniger Schäden. Auch die Gegend um Cognac, Heimat des gleichnamigen Weinbrands, meldet erhebliche Zerstörungen.

"Die Lage ist außerordentlich ernst", so der Präfekt der Region um Bordeaux, der ranghöchste Vertreter des französischen Staats vor Ort. Er will in Kürze einen Plan vorstellen, um den Winzern unbürokratisch zu helfen. Viele haben ihre gesamte Ernte verloren - und für manche ist es die zweite Naturkatastrophe in Folge. Im vergangenen Jahr sorgte später Frost dafür, dass es 2017 40 Prozent weniger Bordeaux-Wein gab als im Vorjahr.

© SZ vom 29.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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