Börsen:Ruhiges Fed-Vorgehen kommt bei Dax-Anlegern gut an

Frankfurt/Main (dpa) - Anleger im Dax haben auf ein weiterhin freundliches geldpolitisches Umfeld für die Aktienmärkte gesetzt.

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Frankfurt/Main (dpa) - Anleger im Dax haben auf ein weiterhin freundliches geldpolitisches Umfeld für die Aktienmärkte gesetzt.

Grund waren positiv aufgenommene Aussagen der US-Notenbank Fed. Zudem lieferte der Wahlausgang in den Niederlanden das gewünschte Ergebnis. Der Dax erklomm bei 12 156 Punkten den höchsten Stand seit April 2015. Damals war er bei 12 390 Zählern auf seinen bisherigen Rekordstand gestiegen.

Zum Handelsschluss am Donnerstag stand beim deutschen Leitindex dann noch ein Plus von 0,61 Prozent auf 12 083,18 Punkte zu Buche. Ein stärkerer Eurokurs bremste ein wenig. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax kletterte um 0,61 Prozent auf 23 663,57 Punkte, und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,56 Prozent auf 1988,38 Zähler nach oben.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,90 Prozent auf 3439,96 Punkte vor. Der Pariser CAC-40 und der Londoner FTSE 100 legten ebenfalls zu.

Anleger reagierten insbesondere positiv auf Signale der Fed, das Zinserhöhungstempo nicht zu verschärfen. Die Zinserhöhung selbst war mit einem Schritt von 25 Basispunkten wie erwartet ausgefallen. Ebenso nahm der Wahlausgang in den Niederlanden Unsicherheit aus dem Markt. Der rechtsliberale Amtsinhaber Mark Rutte setzte sich letztlich gegen den rechtspopulistischen Herausforderer Geert Wilders durch.

Der US-Dollar geriet angesichts der Aussagen der Fed unter Druck. Der Euro stieg im Gegenzug und erhielt infolge des für die Eurozone positiven Wahlausgangs in den Niederlanden zusätzlichen Auftrieb. Für einen Euro mussten zuletzt 1,0734 Dollar gezahlt werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0726 (Mittwoch: 1,0622) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9323 (0,9414) Euro gekostet.

Bei den Einzelwerten sorgte die Lufthansa mit einem Kursplus von 5,24 Prozent auf den höchsten Stand seit einem Jahr für Gesprächsstoff. Der Konzern erzielte 2016 trotz Pilotenstreiks und Terrorangst einen Rekordgewinn. Die Fluggesellschaft sei erfolgreich unterwegs und habe abermals gute Resultate vorgelegt, sagte ein Börsianer.

Die Aktien der Deutschen Post profitierten mit einem Plus von mehr als 2 Prozent von positiven Analystenkommentaren. SAP-Papiere stiegen nach guten Geschäftszahlen des Konkurrenten Oracle sowie einem positiven Kommentar der US-Investmentbank Goldman Sachs um rund ein Prozent. Sie erklommen zeitweise eine Bestmarke bei 91,30 Euro.

HeidelbergCement blieb indes mit seinem Ausblick hinter den Erwartungen zurück. Die Anteilsscheine des Baustoffkonzerns fielen als einer von wenigen Verlierern im Dax um 1,75 Prozent.

In der zweiten Börsenreihe knickten die Papiere des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S nach vorübergehend deutlichen Gewinnen letztlich um 0,76 Prozent ein. Anleger waren hin und her gerissen zwischen einem teils als vorsichtigen bezeichneten Ausblick für 2017, der Hoffnung auf eine fortgesetzte Erholung des Kalimarktes sowie aufgeflammten Übernahmefantasien.

Im Kleinwerteindex SDax schnellten die in den vergangenen Jahren arg gebeutelten Papiere des Modekonzerns Gerry Weber um 3,73 Prozent nach oben. Das Unternehmen überzeugte die Anleger mit einem Aktienrückkaufprogramm.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,16 Prozent. Der Rentenindex Rex trat bei 141,64 Punkten auf der Stelle. Der richtungweisende Bund Future fiel um 0,42 Prozent auf 159,59 Punkte.

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