Börsen:Krisensignale könnten Dax weiter nach unten drücken

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Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). (Foto: Fredrik von Erichsen)

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte auch in der neuen Woche im Abwärtssog gefangen bleiben. Denn der historische Jahres-Fehlstart an den Börsen hallt noch nach und weckt böse Erinnerungen an das Krisenjahr 2008 - auch wenn der Leitindex Dax an einzelnen Tagen mal im Plus schließt.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte auch in der neuen Woche im Abwärtssog gefangen bleiben. Denn der historische Jahres-Fehlstart an den Börsen hallt noch nach und weckt böse Erinnerungen an das Krisenjahr 2008 - auch wenn der Leitindex Dax an einzelnen Tagen mal im Plus schließt.

Die Experten der Postbank bleiben deshalb wegen der hohen Unsicherheit vorsichtig. Der Dax gewann 2,45 Prozent auf 8967,51 Punkte. Auf Wochensicht hat der deutsche Leitindex dennoch 3,4 Prozent verloren. Das Minus im laufenden Jahr liegt bei 16,5 Prozent.

Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank ergänzte, dass insgesamt Kursrückgänge im Dax kaum noch zum Aufstocken von Aktienpositionen genutzt würden. Vielmehr nutzten Anleger Kurserholungen, um ihre Aktienpositionen zu reduzieren. Kurzfristig dürfte der Handel nervös bleiben mit hohen Schwankungen.

Damit bewege sich der Aktienmarkt womöglich auf dem sehr negativen Pfad des Krisenjahres 2008, meinte der Analyst. Seinerzeit war der Dax im Zuge der Finanzkrise Stück für Stück abgerutscht und hatte das erste Quartal schließlich mit einem Minus von rund 19 Prozent beendet. Am Jahresende war der deutsche Leitindex sogar um rund 40 Prozent abgesackt.

Doch unter Analysten ist umstritten, ob der Kursverlauf des Jahres 2008 wirklich Rückschlüsse auf die Dax-Entwicklung im laufenden Jahr zulässt. Auch Commerzbank-Experte Hürkamp hat seinen Optimismus noch nicht verloren: „Trotz des anhaltend niedrigen Ölpreises und der Krisensignale aus dem Bankensektor teilen wir nicht den Pessimismus der Aktienmärkte.“ So werde China dank der Maßnahmen des Staates und der Notenbank wohl einen konjunkturellen Absturz vermeiden. Zudem hält Hürkamp eine Rezession in den USA für unwahrscheinlich, weil dort die Hauspreise stiegen und der Arbeitsmarkt robust sei.

Auch Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba richtete ihren Blick gen Westen: In der neuen Woche sollten am Mittwoch die Daten zur US-Industrieproduktion für Januar mit dazu beitragen, die Rezessionsängste der Marktteilnehmer zu zerstreuen. Gleichzeitig bleibe die Inflation energiepreisbedingt niedrig und befördere weiter den Konsum.

Anleger werden die Wirtschaftsnachrichten der neuen Woche aber auch darauf abklopfen, was sie für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed bedeuten. Bereits seit Wochen geht die Sorge um, dass Fed-Chefin Janet Yellen mit einer zu harten Gangart die Konjunktur abwürgt. Zuletzt hatte Yellen zwar vor Wachstumsrisiken gewarnt, sich aber auch zuversichtlich zum Zustand der US-Wirtschaft geäußert.

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