Börsen:Dax weitet Vortagesverluste deutlich aus

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Ein Börsenhändler spiegelt sich im Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). (Foto: Fredrik von Erichsen)

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist erst vom Gegenwind aus China und dann aus den USA nach unten gedrückt worden. Der deutsche Leitindex weitete seine Verluste über den Tag immer weiter aus und ging mit einem deutlichen Minus von 2,34 Prozent auf 10 432,19 Punkten aus dem Handel.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist erst vom Gegenwind aus China und dann aus den USA nach unten gedrückt worden. Der deutsche Leitindex weitete seine Verluste über den Tag immer weiter aus und ging mit einem deutlichen Minus von 2,34 Prozent auf 10 432,19 Punkten aus dem Handel.

Der Dax erreichte damit seinen tiefsten Stand seit rund sieben Monaten und liegt auf Jahressicht nur noch knapp sechseinhalb Prozent im Plus.

Der MDax der mittelgroßen Werte büßte am Donnerstag 2,52 Prozent auf 19 882,71 Punkte ein und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 3,59 Prozent auf 1685,62 Punkte.

Die asiatischen Börsen hatten mit Verlusten geschlossen und damit die seit Wochen vorhandenen Sorgen um einen Konjunktureinbruch in China weiter angeheizt. In den USA hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im August stärker als erwartet aufgehellt. Damit wird nach Einschätzung von Börsianern eine Zinswende in den USA im September wahrscheinlicher.

Zusätzlich belastete ein im Vergleich zum US-Dollar gestiegener Eurokurs. Eine teurere Gemeinschaftswährung erhöht die Preise deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt und verschlechtert damit ihre Wettbewerbsfähigkeit. „Schwächelt die Konjunktur im Reich der Mitte, werden ohnehin weniger deutsche Waren in China verkauft - ein starker Euro verstärkt das“, sagte Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver.

Der deutsche Leitindex hatte zu Jahresbeginn deutlich von der sehr lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) profitiert. Im April hatte er bei 12 390 Punkten sein Rekordhoch erreicht und damit seit Jahresbeginn ein Plus von über 25 Prozent erzielt. Danach bröckelte der Dax nach und nach ab, nicht zuletzt unter dem Eindruck der wieder aufgeflammten Staatsschuldenkrise in Griechenland.

Seit diesem Monat lastet insbesondere die Sorge um Chinas Wirtschaft auf den Kursen. Die Abwertung der Landeswährung Yuan hatte jüngst Schockwellen an den Finanzmärkten ausgelöst, weil sie nach dem Einbruch der Exportzahlen des riesigen Landes als Signal dafür gewertet wurde, dass die Wirtschaft der Volksrepublik zunehmend schwächelt.

Am deutschen Aktienmarkt gehörten die konjunktursensiblen Werte einmal mehr zu den größten Verlierern. So büßten die Papiere des Automobilzulieferers Continental 3,27 Prozent ein. Die Sixt-Stammaktien fielen trotz florierender Geschäfte im In- und Ausland um 2,74 Prozent und entwickelten sich damit ähnlich wie der SDax.

„Es gibt zwei Haare in der Suppe“, erläuterte Baader-Bank-Experte Christian Weiz. Der Markt habe zum einen die Kosten für den Ausbau des US-Stationsnetzes und des Car-Sharing-Anbieters Drive Now unterschätzt. Zum anderen habe die börsennotierte Beteiligung Sixt Leasing mit ihren am Vortag veröffentlichten Geschäftszahlen die Markterwartungen enttäuscht.

Der EuroStoxx 50 verlor 2,23 Prozent auf 3353,48 Punkte, der CAC-40-Index in Paris gab ähnlich stark nach. In London verlor der FTSE 100 dank einer Erholung bei den schwer gewichteten Rohstoffwerten lediglich 0,56 Prozent. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit mehr als einem Prozent im Minus.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,47 Prozent am Vortag auf 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,27 Prozent auf 139,30 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,11 Prozent auf 155,58 Punkte. Der Eurokurs kletterte zuletzt auf 1,1201 US-Dollar. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1183 (Mittwoch: 1,1041) US-Dollar festgesetzt.

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