Börsen:Dax stürzt unter 9000 Punkte

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  • Der Aktienindex Dax stürzt am Montag zwischenzeitlich auf weniger als 9000 Punkte ab.
  • Grund dürften weltweite Konjunktursorgen und der niedrige Ölpreis sein.

Angesichts von Konjunktursorgen und der Ungewissheit über die künftige Geldpolitik in den USA ist der Dax am Montag gefallen. Der deutsche Leitindex fiel zwischenzeitlich um bis zu 3,2 Prozent auf 8989 Zähler, den tiefsten Stand seit Ende Oktober 2014. In der vergangenen Woche war er bereits um mehr als fünf Prozent in die Tiefe gerauscht. Der EuroStoxx50 gab bis zu 2,9 Prozent nach.

Sorge um die Weltkonjunktur

Bedenken bereitet den Investoren derzeit gleich eine Reihe von Faktoren. Viele fürchten, dass nicht nur die chinesische Wirtschaft deutlich ins Stocken gerät, sondern auch der US-Konjunktur ein merklicher Dämpfer droht. Für die traditionell exportorientierte deutsche Wirtschaft dürften solche Entwicklungen in China und den USA zu Schwierigkeiten führen.

Gefahren für die Weltwirtschaft
:Auch ein fallender Ölpreis kann zerstörerisch sein

Innerhalb eines halben Jahres hat sich der Ölpreis mehr als halbiert. Die Verbraucher profitieren, aber vielen Ländern, die von dem Rohstoff leben, droht der Kollaps. Und der Klimaschutz gerät in Gefahr, weil sich große, spritschluckende Autos vor allem in den USA besser denn je verkaufen.

Von Ulrich Schäfer

Der niedrige Ölpreis

Zudem verunsichert der starke Absturz der Ölpreise. Sie sind in den vergangenen 18 Monaten um etwa 70 Prozent eingebrochen, weil der schwächelnden Öl-Nachfrage ein Überangebot gegenübersteht. Am Montag verbilligte sich das Nordseeöl Brent um mehr als zwei Prozent auf 33,31 Dollar je Fass. Niedrige Ölpreise gelten zwar als gut für die Konjunktur. Ein zu niedriger Ölpreis führt in der Praxis aber oft zum Gegenteil: Förderfirmen verschieben Investitionen und entlassen Mitarbeiter - das schlägt sich auch in Wirtschaftsbereiche durch, die auf den ersten Blick nur wenig mit Öl zu tun haben.

Die Rolle der US-Notenbank

Angesichts der jüngsten Turbulenzen setzen Anleger inzwischen zunehmend darauf, dass die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik nur sehr vorsichtig weiter straffen wird. Der Euro war deswegen in der vergangenen Woche bis auf ein Drei-Monats-Hoch von 1,1243 Dollar geklettert - am Montag notierte er zeitweise knapp unter der Marke von 1,12 Dollar. Die Fed hatte im Dezember erstmals seit fast zehn Jahren die Zinsen erhöht, im Januar aber stillgehalten. Ein im Vergleich zum Dollar stärkerer Euro führt dazu, dass deutsche Produkte für ausländische Kunden teurer werden. Das schadet exportorientierten Unternehmen.

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