Börsen:Dax legt zu: Hoffen auf US-Notenbank

Lesezeit: 2 min

Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger haben sich angesichts einer anstehenden Leitzinsentscheidung in den USA nicht weit aus der Deckung gewagt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger haben sich angesichts einer anstehenden Leitzinsentscheidung in den USA nicht weit aus der Deckung gewagt.

Allerdings verdeutlichten die leichten Gewinne am deutschen Aktienmarkt, „dass die Investoren auf den entscheidenden Impuls für einen Befreiungsschlag nach oben hoffen“, schrieb Aktienstratege Andreas Paciorek von CMC Markets.

Der zwischenzeitlich schwächelnde Dax behauptete sich letztlich in positivem Terrain und schloss 0,50 Prozent fester bei 9983,41 Punkten. Am Vormittag war der deutsche Leitindex zeitweise noch über die Marke von 10 000 Punkten gestiegen. Der MDax der mittelgroßen Werte verabschiedete sich 0,92 Prozent höher bei 20 103,79 Punkten aus dem Handel, während der Technologiewerte-Index TecDax nur 0,10 Prozent auf 1632,71 Punkte gewann.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es indes um 0,17 Prozent auf 3062,05 Punkte nach unten. Die nationalen Indizes in Paris und London entwickelten sich uneinheitlich. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende kaum verändert.

Alle Augen richten sich auf den US-Zinsentscheid um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Nachdem die US-Notenbank Fed im Dezember erstmals seit der Finanzkrise ihren Leitzins erhöht hatte, wird allgemein am Markt zwar nicht mit einem weiterem Zinsschritt zum aktuellen Zeitpunkt gerechnet. Allerdings dürften die Anleger die Rede von Fed-Präsidentin Janet Yellen auf Hinweise zur künftigen Geldpolitik abklopfen, schrieb Christian Henke vom Broker IG.

Unter den deutschen Einzelwerten stachen die Bankentitel negativ heraus: Die Papiere der Deutschen Bank büßten als Dax-Schlusslicht 4,43 Prozent ein und Commerzbank-Papiere verloren 0,94 Prozent. Börsianer sahen skeptische Aussagen von Top-Managern zur Gewinnentwicklung auf einer Branchenkonferenz als Auslöser.

Zu den Favoriten im Leitindex gehörten die Autowerte, die von guten europäischen Absatzzahlen für den Februar profitierten. Die Aktien von Spitzenreiter BMW wurden einem Händler zufolge zusätzlich von dem guten Ausblick angetrieben, den die Münchener bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen gaben: Sie gewannen 3,86 Prozent. Auch die Papiere von Daimler, Volkswagen, Continental, ElringKlinger und Hella legten deutlich zu.

Der kriselnde Bau- und Industriedienstleister Bilfinger enttäuschte hingegen nach einem Rekordverlust für das vergangene Jahr mit der Streichung der Dividende. Die Aktien sackten am MDax-Ende um 9,18 Prozent ab.

Ein trüber Ausblick sorgte bei Fraport für einen Kursrutsch von 7,92 Prozent. Dabei half es dem Aktienkurs nicht, dass der Flughafenbetreiber 2015 mehr verdient hatte als von Analysten erwartet worden war.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,16 Prozent auf 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 141,38 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,08 Prozent auf 161,25 Punkte. Der Euro sank auf 1,1068 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1064 (Dienstag: 1,1109) US-Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,9038 (0,9002) Euro.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: