Börsen:Dax auf Rekordhoch

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Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). (Foto: Fredrik von Erichsen)

Frankfurt/Main (dpa) - Der Rückenwind von den US-Börsen hat den Dax auf ein Rekordhoch getrieben. Mit einem Anstieg bis auf gut 12 878 Punkte ließ der deutsche Leitindex seine bisherige, erst zweieinhalb Wochen alte Bestmarke knapp 40 Punkte hinter sich.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Rückenwind von den US-Börsen hat den Dax auf ein Rekordhoch getrieben. Mit einem Anstieg bis auf gut 12 878 Punkte ließ der deutsche Leitindex seine bisherige, erst zweieinhalb Wochen alte Bestmarke knapp 40 Punkte hinter sich.

Am Nachmittag sorgte allerdings ein enttäuschender Arbeitsmarktbericht aus den Vereinigten Staaten für einen kleinen Dämpfer. Zum Börsenschluss behauptete der Dax einen Kursgewinn von 1,25 Prozent auf 12 822,94 Punkte. Auf Wochensicht verbuchte er ein Plus von 1,75 Prozent.

„Jetzt hat der Dax die Chance, in Richtung 13 000 Punkte durchzustarten“, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Er verwies auf die anhaltende Rekordjagd an der Wall Street. „Auch wenn es politisch und ökologisch eher tragisch ist: Der Ausstieg aus dem (Pariser) Klimaabkommen verringert die unmittelbaren Kosten für die US-Wirtschaft“, sagte Stanzl. Zudem könnten die mäßigen US-Arbeitsmarktdaten die amerikanische Notenbank von einer zu schnellen Normalisierung der Geldpolitik abhalten.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen setzte seinen Rekordkurs fort: Er kletterte bis auf 25 765 Punkte und schloss 0,91 Prozent im Plus bei 25 695,74 Zählern. Der Technologiewerte-Index TecDax setzte sich mit einem Anstieg um 0,38 Prozent auf 2322,07 Punkte weiter von der Marke von 2300 Punkten ab, die er tags zuvor erstmals seit dem Jahr 2001 überwunden hatte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,70 Prozent höher bei 3591,82 Punkten. In Paris und London legten die nationalen Indizes ebenfalls zu, der britische FTSE 250 allerdings nur minimal. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss moderat in der Gewinnzone.

Im Dax gehörten die Aktien des Gasekonzerns Linde mit plus 1,99 Prozent zu den Spitzenwerten, nachdem der Aufsichtsrat die Fusion mit US-Konkurrent Praxair gegen den Widerstand der Betriebsräte und Gewerkschaften durchgesetzt hatte. Zudem unterzeichnete Linde einen Milliarden-Auftrag in Russland.

Für die Titel der Lufthansa ging es dank einer Kaufempfehlung der britischen Investmentbank HSBC um weitere 1,92 Prozent auf 17,785 Euro hoch - bei 17,870 Euro erreichten sie den höchsten Stand seit rund drei Jahren. Im MDax gewannen Aktien des Flughafenbetreibers Fraport nach einem Rekordhoch bei 75,57 Euro letztlich 2,52 Prozent auf 75,28 Euro - dank einer optimistischen Einschätzung der spanischen Großbank Santander.

Im TecDax zeigten sich Aktien aus dem Bereich Alternative Energien letztlich doch etwas belastet vom US-Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen. SMA Solar sanken nach dem rasanten Höhenflug der vergangenen zwei Tage um 0,75 Prozent. Beim Windkraftanlagenhersteller Nordex, der zudem Stellenstreichungen im Rostocker Fertigungswerk ankündigte, stand ein Minus von 1,78 Prozent zu Buche.

Die in keinem wichtigen Index mehr gelisteten Titel von SMA-Konkurrent Solarworld schossen hingegen nach dem Kurssprung vom Vortag um weitere gut 40 Prozent hoch und behaupteten zum Schluss ein Plus von 18 Prozent. Drei Wochen nach dem Insolvenzantrag hatte es am Donnerstag neue Hoffnung gegeben: Anlässlich des deutsch-indischen Regierungstreffens in dieser Woche habe sich eine Delegation des indischen Energieministeriums bei einem Treffen mit Solarworld-Vertretern in Leipzig über hochwertige Solartechnologie informiert, teilte das Unternehmen mit.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,11 Prozent am Vortag auf 0,10 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 142,01 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,25 Prozent auf 162,66 Punkte. Der Euro profitierte vom schwachen amerikanischen Arbeitsmarktbericht und kletterte auf 1,1272 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1217 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8915 Euro gekostet.

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