Börsen:Dax-Anleger setzen wieder auf Clintons Sieg im US-Wahlkampf

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Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (Dax). (Foto: Fredrik von Erichsen)

Frankfurt/Main (dpa) - Neuer Rückenwind für Hillary Clinton kurz vor der US-Präsidentschaftswahl hat am deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn für Erleichterung gesorgt.

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Frankfurt/Main (dpa) - Neuer Rückenwind für Hillary Clinton kurz vor der US-Präsidentschaftswahl hat am deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn für Erleichterung gesorgt.

Der Dax gewann 1,65 Prozent auf 10 428,89 Punkte und erholte sich damit etwas von seinen rund vierprozentigen Verlusten aus der vergangenen Woche.

Der MDax rückte um 1,15 Prozent auf 20 664,34 Punkte vor, und der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 1,27 Prozent auf 1712,87 Punkte. Europaweit sah es ähnlich aus: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zuletzt 1,63 Prozent.

In den USA ergaben die Prüfungen der neu entdeckten E-Mails von Hillary Clinton laut dem FBI keine Hinweise auf ein kriminelles Verhalten der demokratischen Präsidentschaftskandidatin. Die neuerlichen Untersuchungen hatten Clinton zuletzt leichte Einbußen in den Umfragen beschert und den als unberechenbar geltenden republikanischen Kontrahenten Donald Trump besser dastehen lassen.

Im wieder risikofreudigeren Umfeld waren die Anteilsscheine des als defensiv geltenden Kosmetik-Unternehmens Beiersdorf mit minus 1,06 Prozent die einzigen Verlierer im Dax. Defensive Aktien werden in einem sehr freundlichen Börsenumfeld in der Regel links liegen gelassen, sind dagegen aber in unsicheren Zeiten besonders gefragt. Auf die Stimmung von Beiersdorf-Anlegern dürfte zudem drücken, dass die Privatbank Berenberg die Aktien trotz einer Kurszielanhebung für überbewertet hält.

Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) wurden von neuen Vorwürfen gegen die Tochter Audi ausgebremst und kamen nicht vom Fleck. Wie die „Bild am Sonntag“ schrieb, ist Audi wohl stärker als bislang bekannt in den Abgasskandal verstrickt. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will die neuen Manipulationsvorwürfe nun prüfen lassen.

Favorit war hingegen der Bankensektor. Im Dax legten die Papiere der Deutschen Bank als stärkster Wert um 4,46 Prozent zu, die der Commerzbank stiegen um 3,54 Prozent und im MDax gewannen die der Deutschen Pfandbriefbank 2,66 Prozent. Aufwind kam unter anderem von starken Quartalszahlen der britischen HSBC und insbesondere der Hoffnung auf bald steigende Zinsen in den USA.

An der TecDax-Spitze legten die Papiere von Xing um 5,10 Prozent zu, nachdem das Karriere-Netzwerk auch im dritten Quartal weiter auf Erfolgskurs segelte. Die Aktien des Biotechnologie-Unternehmens Morphosys stiegen nach vorgelegten Quartalszahlen um 3,93 Prozent.

Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,02 Prozent auf ihrem Stand vom Freitag. Der Rentenindex Rex sank um 0,01 Prozent auf 142,66 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,07 Prozent auf 162,25 Punkte. Der Eurokurs schwächelte ebenfalls. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1058 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1093 (Donnerstag: 1,1064) US-Dollar festgesetzt.

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