BMW: Quartalszahlen:Der Gewinn - nur noch mini

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Der Vorzeige-Autohersteller BMW hardert mit der Absatzkrise, der Gewinn fällt deutlich geringer aus als erwartet. Von Pessimismus wollen die Münchner aber nichts wissen.

Der Autohersteller BMW hat im dritten Quartal überraschend wenig verdient. Unter dem Strich verzeichnete der Münchner Konzern einen Überschuss von "nur noch" 78 Millionen Euro und damit fast drei Viertel weniger als im dritten Quartal des Jahres 2008. Analysten hatten dem Unternehmen mit im Schnitt 118 Millionen Euro deutlich mehr zugetraut. BMW-Chef Norbert Reithofer gibt dennoch den Optimisten: "Wir schreiben schwarze Zahlen", sagte er in einer Telefonkonferenz.

BMW schreibt schwarze Zahlen, doch Analysten hatten einen höheren Gewinn erwartet. (Foto: Foto: ddp)

Vor Zinsen und Steuern erzielte BMW ein Ergebnis von 55 Millionen Euro, was einem Rückgang um fast 90 Prozent entsprach. Erwartet wurden hier 190 Millionen Euro. Auch beim Umsatz von 11,8 Milliarden Euro (minus sieben Prozent) blieb BMW unter den Prognosen.

Die Anleger reagierten entsprechend enttäuscht: Die Aktie gab im frühen Handel fast fünf Prozent nach und war damit größter Verlierer im Leitindex Dax.

Positives Konzernergebnis angepeilt

BMW war nach monatelangen Verlusten erst im zweiten Quartal 2009 wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Das Sparprogramm und die Effizienzsteigerungen wirkten und würden fortgesetzt, sagte Reithofer - und kündigte schwarze Zahlen für das Gesamtjahr an. "Wir streben im laufenden Geschäftsjahr ein positives Konzernergebnis an."

BMW hatte schon 2007 ein massives Sparprogramm eingeleitet und rund 10.000 Stellen gekappt. "Für eine Entwarnung auf den weltweiten Automobilmärkten ist es noch zu früh", sagte Reithofer. BMW rechnet aber in den restlichen Monaten 2009 mit Absatzzuwächsen.

Zugute kommen dem Konzern dabei die niedrigen Vergleichszahlen aus dem Vorjahr: Ab September 2008 waren die Automärkte rund um den Globus eingebrochen. Insgesamt rechnet BMW damit, 2009 zehn bis 15 Prozent weniger Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce als 2008 zu verkaufen, damals waren es 1,4 Millionen.

Für 2010 erwartet Reithofer dann eine allmähliche Markterholung. Für Schub sollen neue Modelle wie der kleine Geländewagen X1 und der 5er Gran Turismo sorgen. Zudem erneuert der Konzern ab dem kommenden Jahr seine absatzstarken Modelle 5er, 1er und 3er.

Das Kernsegment Auto schrieb im dritten Quartal einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 76 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 141 Millionen im Jahr zuvor.

Neben dem Absatzrückgang habe auch der scharfe Wettbewerb das Geschäft belastet, teilte BMW mit. Der Spartenumsatz sank auf 10,2 von 11,1 Milliarden Euro. Der Free Cashflow des Segments wurde durch die Ausfinanzierung der Pensionen und Wertpapierkäufe mit rund 1,9 Milliarden Euro belastet. Das Unternehmen hält an dem Ziel fest, im Gesamtjahr einen positiven Free Cashflow zu erzielen. Von Januar bis Ende September lag er bei 417 Millionen Euro.

© sueddeutsche.de/Reuters/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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