BMW-Bilanz für 2012:Rekorde aus München

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Geht die Autokrise an BMW vorbei? Für das Jahr 2012 legt der Münchner Hersteller Rekordzahlen vor - und hält die Konkurrenz von Daimler und Audi auf Distanz. Auch für das laufende Jahr peilt BMW eine neue Bestmarke an - die Börse ist trotzdem nicht zufrieden.

Der bayerische Autohersteller BMW hat das vergangene Jahr mit Rekordzahlen abgeschlossen. Durch neue Bestmarken bei Konzerngewinn, Umsatz und bei den Autoverkäufen sei 2012 für BMW das bislang erfolgreichste Jahr in der Unternehmensgeschichte gewesen, sagte Konzernchef Norbert Reithofer in München.

Die Zahlen aus der Jahresbilanz 2012 im Einzelnen:

  • Der Gewinn ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent auf 5,12 Milliarden Euro gestiegen.
  • Der Umsatz hat um fast zwölf Prozent auf 76,8 Milliarden Euro zugelegt.
  • 1,84 Millionen Autos sind ausgeliefert worden - 10,6 Prozent mehr als noch 2011.
  • Seinen Aktionären will BMW eine Dividende von 2,50 Euro je Stammaktie zahlen und 2,52 Euro bei Vorzugsaktien. Damit hebt BMW die Ausschüttung pro Anteilsschein um jeweils 20 Cent an.

Analysten an der Börse hatten allerdings mit noch besseren Wertten gerechnet. Der Aktienkurs ging nach der Veröffentlichung der Zahlen leicht nach unten.

Zuvior hatte sich Reithofer optimistisch gezeigt: "Wir haben alle unsere Ziele für 2012 in einem herausfordernden Marktumfeld erreicht oder teilweise übertroffen", sagte der BMW-Chef. In diesem Jahr wolle BMW erneut mehr Autos ausliefern, so Reithofer. Trotz der Unsicherheit auf vielen Märkten strebe BMW "weltweit einen Absatzzuwachs und damit einen neuen Höchstwert bei den Auslieferungen an".

Die Autokrise in Europa bekommt BMW bisher weniger stark zu spüren als andere Hersteller. Noch lassen sich die teils herben Einbrüche in einigen Ländern Europas dank der boomenden Geschäfte in China oder den USA ausgleichen.

Dennoch warnt Vorstandschef Reithofer davor, dass sich die Krise in Europa noch einige Zeit hinziehen könnte. "Die nächsten fünf Jahre wird diese Volatilität nicht zurückgehen. Und das ist eine ziemlich sichere Aussage", sagte Reithofer vor einigen Tagen gesagt. Auch für BMW bedeute das eine große Herausforderung. Vor allem in Ländern wie Italien, Spanien oder Frankreich werde es schwer. "Dort ist momentan noch kein Boden zu sehen", so Reithofer.

Das Unternehmen hält im Wettbewerb der deutschen Premium-Hersteller die Konkurrenz von Audi und Daimler weiterhin auf Distanz. So musste etwa Audi im Jahr 2012 etwa eine Milliarde Euro zusätzlich in den Vertrieb stecken. Auch das sorgte dafür, das die VW-Tochter zwar 2012 ebenfalls einen Verkaufsrekord erzielte, unter dem Strich mit etwa 4,4 Milliarden Euro aber etwas weniger Geld verdiente als noch 2011. Weltweit hatte Audi 2012 etwa 1,46 Millionen Autos verkauft und knapp 49 Milliarden Euro umgesetzt. Bis 2020 will Audi die Münchener Konkurrenz übertreffen, auch Daimler peilt dieses Ziel an.

Neben den Zahlen verkündete BMW zudem einen Vorstandsumbau: Weil Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt zum 1. April seinen Posten aus gesundheitlichen Gründen aufgeben wird, übernimmt Vorstand Harald Krüger das Ressort, das als einer der wichtigsten Posten bei dem Hersteller gilt.

Bisher war Krüger im Vorstand für die Marken Mini und Rolls-Royce zuständig. Diesen Posten übernimmt überraschend der frühere Audi-Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer. Der hatte seine Karriere zwar bei BMW begonnen, zuletzt aber in Ingolstadt gearbeitet. Im vergangenen Jahr verlor er im Zuge eines großen Managementumbaus im Volkswagen-Konzern allerdings dort seinen Job.

© dpa/Reuters/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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