Krankmeldung:Von wegen Drückeberger

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Wenn böse Absichten unterstellt werden, trauen sich pflichtbewusste Mitarbeiter erst nicht, im Bett zu bleiben - das hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin herausgefunden. (Foto: Kelly Sikkema / Unsplashed)

In jedem Betrieb gibt es Krankmeldungen. Doch wenn die Mitarbeiter vom Blaumachen träumen oder sich krank zur Arbeit schleppen, sollten sich Chefs auch selbst hinterfragen.

Kommentar von Felicitas Wilke

Der Wecker klingelt, und zwar viel zu früh. Daran ändert auch das mehrmalige Drücken der Schlummertaste nichts. Arbeiten - muss das heute sein? Fast jeder Mensch kennt Tage, an denen der Reiz groß ist, einfach mal liegen zu bleiben, obwohl es weder im Hals kratzt noch am Rücken zwickt. Wie viele Arbeitnehmer hierzulande regelmäßig die Arbeit schwänzen, wird statistisch nicht verlässlich erfasst. Unbestritten ist: In Deutschland machen Arbeitnehmer auch mal blau. Doch das ist noch lange kein Grund für Firmenchefs, auf Krankmeldungen wütend zu reagieren und den Mitarbeitern pauschal zu unterstellen, dass sie ohne triftigen Grund zu Hause bleiben. Denn das zeugt nicht nur von mangelnder Fähigkeit zur Selbstreflexion, sondern offenbart auch ein fragwürdiges Menschenbild.

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