K+S:Anklagen stehen bevor

Zwei hochrangigen Managern droht eine Anklage wegen illegaler Abfallentsorgung. Es geht um Salzwasser, das K+S in den Boden gepumpt haben soll.

Verantwortlichen des Kali-Produzenten K+S droht einem Medienbericht zufolge eine Anklage wegen unerlaubter Abfallbeseitigung. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, richtet sich die Anklage unter anderem gegen hochrangige Führungskräfte des Kasseler Dax-Konzerns. Daneben ermittelt die Staatsanwaltschaft im thüringischen Meiningen zudem gegen ein Dutzend weitere Mitarbeiter des Konzerns sowie drei Beamte des Thüringer Landesbergamtes. Oberstaatsanwalt Jochen Grundler sagte: "Die Ermittlungen stehen kurz vor dem Abschluss." Im September 2015 hatten Ermittler wegen des Verdachts illegaler Abfallentsorgung Büro- und Geschäftsräume von K+S sowie zwei Privathäuser durchsucht.

Es geht dabei um 9,5 Millionen Kubikmeter Salzabwasser, das das Unternehmen in den Erdboden gepumpt haben soll. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit hatte aus Sicht der Ermittler von vornherein damit gerechnet werden müssen, dass sich die versenkte Salzlauge unkontrolliert ausbreitet. Die Genehmigung dafür erteilte das Landesbergamt, obwohl aus Sicht der Ermittler die wasserrechtlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. K+S-Sprecher Michael Wudonig betonte, das Unternehmen sei "unverändert der Überzeugung, dass die erteilten Genehmigungen rechtmäßig sind". K+S halte die Vorwürfe für unbegründet, dies habe auch eine Prüfung durch eine externe Kanzlei in den vergangenen Monaten ergeben. "Es bleibt abzuwarten, gegen wen nach Abschluss der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben und ob das Landgericht Meiningen diese dann überhaupt zulassen wird."

© SZ vom 18.02.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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