Banker heuert als Finanzchef an:Schaeffler statt Dresdner

Der neue Schaeffler-Finanzchef kommt von einem der größten Gläubiger: Der bisherige Dresdner-Bank-Finanzvorstand Klaus Rosenfeld wechselt zum angeschlagenen Autozulieferer.

Der Dresdner-Bank-Manager Klaus Rosenfeld wird neuer Finanzvorstand beim Autozulieferkonzern Schaeffler. Der 42-Jährige tritt bereits am Mittwoch seine neue Stelle an.

Klaus Rosenfeld wechselt von Frankfurt am Main nach Herzogenaurach. (Foto: Foto: AP)

Rosenfeld kommt von einem der größten Gläubiger des fränkischen Familienunternehmens - der Wechsel erfolgt ungewöhnlich schnell und wird in Finanzkreisen als Zeichen dafür gesehen, dass die Gläubiger die Kontrolle bei der Gruppe übernehmen.

Die Dresdner Bank gehört seit kurzem zur Commerzbank, bei der Schaeffler Finanzkreisen zufolge allein mit fünf Milliarden Euro in der Kreide steht. Schaeffler ist wegen der Finanzkrise und der Übernahme des Konkurrenten Continental in Geldprobleme geraten und möchte Hilfen vom Staat.

Der 42 Jahre alte Rosenfeld wird Nachfolger von Thomas Hetmann, von dem sich Schaeffler bereits seit Mitte Februar trennen wollte.

"Mit Herrn Rosenfeld haben wir einen ausgewiesenen, weithin anerkannten Fachmann gewonnen, dessen Kompetenz als Finanzexperte wesentlich dazu beitragen wird, in einem anspruchsvollen Umfeld die Weichen für die Zukunft der Schaeffler-Gruppe zu stellen", teilte Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger mit.

Industrieerfahrung hat Rosenfeld nicht. Sein Abschied bei der Dresdner Bank hatte bereits seit Jahresbeginn festgestanden. Seine Aufgaben gehen auf Commerzbank-Finanzchef Eric Strutz über. Rosenfeld war seit 2002 Vorstand der Dresdner Bank.

Schaeffler hatte Spekulationen zurückgewiesen, dass die Gruppe sich von Hetmann auf Druck der Banken getrennt habe, bei denen Schaeffler seit der Übernahme von Continental hoch verschuldet ist.

Grund seien vielmehr "unterschiedliche Auffassungen in der Bewertung der strategischen Zukunftskonzeption der Schaeffler-Gruppe". Hetmanns Vorgängerin Mary Jo Gresens war zugleich als Beraterin zurückgeholt worden.

© sueddeutsche.de/Reuters/AP/mel/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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