Automobilzulieferer:Schaeffler installiert einen Aufsichtsrat

Börsennotiert ist die Schaeffler-Gruppe nicht, doch trotzdem richtet das Unternehmen einen Aufsichtsrat ein. Bereits in Kürze soll der seine Arbeit aufnehmen.

Uwe Ritzer

Die IG Metall und die Familienunternehmen Schaeffler haben sich nach Informationen der Süddeutschen Zeitung verbindlich auf die Einrichtung eines Aufsichtsrates geeinigt. Dieser soll bereits in Kürze loslegen.

Das fränkische Familienunternehmen Schaeffler installiert einen Aufsichtsrat. (Foto: Foto: ddp)

Der Aufsichtsrat soll wie vergleichbare Kontrollgremien bei börsennotierten Aktiengesellschaften zu gleichen Teilen mit Vertretern der Eigentümer und der Arbeitnehmer besetzt werden. "Wir haben darüber vor kurzem eine verbindliche Einigung mit der Familie Schaeffler getroffen", sagte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer der SZ. Es sei vereinbart, dass der Aufsichtsrat nicht nur ein Beratergremium sei, sondern umfangreiche Mitbestimmungsrechte und Kontrollfunktionen erhalten werde, so Neugebauer.

Geißinger: Kein verbindlicher Zeitplan

Nach seinen Angaben werden momentan die notwendigen gesellschaftsrechtlichen Fragen geklärt, um den Aufsichtsrat in die Kommanditgesellschaft-Strukturen der fränkischen Familienfirma einzupassen. Neugebauer geht davon aus, "dass all diese Fragen innerhalb der nächsten drei Monate geklärt sein werden".

Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger gab sich zurückhaltender. Ein Aufsichtsrat werde eingerichtet, aber es gebe keinen verbindlichen Zeitplan, sagte er. Schaeffler hat der IG Metall im Februar weitreichende Zugeständnisse in Sachen Mitbestimmung gemacht und auch einem Aufsichtsrat zugestimmt. Im Gegenzug unterstützt die Gewerkschaft den durch die Continental-Übernahme finanziell angeschlagenen Konzern bei seiner Forderung nach Staatshilfe.

© SZ vom 14.05.2009/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: