Atomkraft:Rückbau in Gorleben dauert Jahre: Sorgen um Zwischenlager

Behälter mit hochradioaktiven Abfällen und Transporthauben stehen im atomaren Zwischenlager. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

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Gorleben (dpa/lni) - Nach jahrelangem Streit um den Standort Gorleben ist der Salzstock im Wendland aus der Endlagersucher herausgefallen. Nun wird zurückgebaut. „Dieses Jahrzehnt wird man mindestens mit der Abwicklung beschäftigt sein“, sagt Christian Islinger, Geologe bei der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE). Mitte 2024 soll es mit der Verfüllung des Salzes in das Bergwerk losgehen, danach werden die beiden Schächte verschlossen. Auf einer überdimensionalen Halde lagern 400.000 Tonnen Salz.

Seit 33 Jahren arbeitet der Geologe für die BGE, hat die schwierige Zeit der Castortransporte ins Zwischenlager miterlebt, das ganz in der Nähe liegt. Dort warten in einer oberirdischen Halle 113 Castorbehälter.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg demonstriert immer noch sonntags vor den Toren der umstrittenen Anlage. Die Beerdigung des Endlagers sei „das Wunder von Gorleben“, sagt der Sprecher der Initiative, Wolfgang Ehmke. Dass trotzdem demonstriert wird, hat zwei Gründe. Zum einen sei das Wendland von der Endlagersuche gleich mit vier Tongebieten berührt, zum anderen bleibe Gorleben mit dem Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle und dem Castorlager Atommüllstandort, erklärt der langjährige Kämpfer.

Solange es kein Atommüllendlager gibt, wird der Müll obertägig gelagert, wie im Falle Gorleben weit über die einst genehmigte Zeit hinaus. Die Genehmigung für das Zwischenlager erlischt 2034. Ehmke fordert eine oberirdische Verbunkerung.

© dpa-infocom, dpa:230725-99-519963/2

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