Argentinien:Gläubigerangebot abgelehnt

Im seit Monaten andauernden Streit über einen Schuldenschnitt hat die argentinische Regierung das jüngste Gegenangebot der Gläubiger abgelehnt. Die neuen Forderungen könnten nicht erfüllt werden, teilte das Wirtschaftsministerium in Buenos Aires am Samstag mit. "Das wäre nicht nur unverantwortlich, sondern auch ungerecht", hieß es in einer Stellungnahme. "Während 50 Prozent der Kinder in Argentinien in Armut leben, können wir nicht die kurzfristigen Gewinne unserer Gläubiger erhöhen." Die Schulden der zweitgrößten Volkswirtschaft in Südamerika sind zu den aktuellen Bedingungen nicht mehr tragfähig. Deshalb fordert Argentinien von seinen privaten Gläubigern, auf einen Teil ihrer Forderungen von rund 66 Milliarden US-Dollar (rund 59 Mrd Euro) zu verzichten. Kommt es zu keiner Einigung, droht dem Land erneut die Staatspleite. Es wäre der neunte Zahlungsausfall in der argentinischen Geschichte. Zuletzt hatten die Kreditgeber höhere Zinsen auf die Staatsanleihen und Änderungen an einigen Vertragsklauseln gefordert.

© SZ vom 27.07.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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