Arbeitsmarkt:Weniger Arbeitslose

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Gärtnereien gehören zu den Betrieben, die im Frühjahr oft neue Arbeitskräfte suchen. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Der Frühjahrsaufschwung hat die Arbeitslosigkeit in Deutschland im April auf ein Rekordtief gedrückt.

Der Arbeitsmarkt in Deutschland stemmt sich gegen die verschlechterten Konjunkturaussichten. Mit der Frühjahrsbelebung sank die Arbeitslosenzahl auf 2,229 Millionen und damit auf ein neues Tief. Dies sei der niedrigste April-Wert seit der Wiedervereinigung, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilt. Im Vergleich zum März waren damit 72 000 weniger Männer und Frauen ohne Job. Im April 2018 waren es noch 155 000 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,2 Prozentpunkte 4,9 Prozent.

Rechnet man allerdings noch die Menschen hinzu, die derzeit eine Fortbildung absolvieren oder in einer anderen Maßnahme sind, gab es in Deutschland mit etwa 3,198 Millionen rund 970 000 Arbeitslose mehr. Doch auch diese Zahl ist rückläufig. Sie ging im Vergleich zum Vorjahr um 154 000 zurück. Der Frühjahrsaufschwung sei in diesem Jahr moderat ausgefallen, kommentierte BA-Chef Detlef Scheele. Er zeigte sich aber dennoch zufrieden mit der Entwicklung. Auch 2018 ging die Zahl arbeitssuchender Männe und Frauen im Monatsvergleich nicht mehr ganz so rasant nach unten wie in den Jahren zuvor.

Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit stellen vor allem Bauunternehmen wieder verstärkt Mitarbeiter ein. Auch in Gärtnereien, dem Landschaftsbau und der Gastronomie entstehen zum Frühjahrsanfang neue Jobs. Doch auch wenn man die saisonalen Einflüsse ausblendet, ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken, im Vergleich zum März um etwa 12 000. Saisonkurzarbeitergeld, Fachkräftemangel und wärmere Temperaturen sorgen dafür, dass die Winterarbeitslosigkeit nicht mehr ganz so stark ausfällt. Prinzipiell zeige sich der Arbeitsmarkt robust, so Scheele.

Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung: "Kurz vor dem Tag der Arbeit präsentiert sich der Arbeitsmarkt erneut in sehr guter Verfassung", sagte er in Berlin. Dies sei ein gutes Signal. Erfreulich sei auch, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 109 000 (13 Prozent) auf 733 000 gesunken sei. Dies gehe auch auf den neu geschaffenen sozialen Arbeitsmarkt zurück.

Wer über 25 Jahre alte Langzeitarbeitslose einstellt, erhält im Rahmen des Jobprogramms vom Staat einen Lohnkostenzuschuss. Ziel ist es, rund 150 000 von ihnen in reguläre Jobs zu bringen. Seit dem Start des Programms Anfang des Jahres hätten bereits gut 10 000 Menschen eine Perspektive gefunden, sagte Heil.

Die Zahl der Erwerbstätigen lag nach den Daten des Statistischen Bundesamtes im März bei 44,94 Millionen. Das war ein Plus von 33 000 im Vergleich zum Vormonat, zum Vorjahr waren es 491 000 Erwerbstätige mehr.

© SZ vom 02.05.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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