Apple: Neuer Tablet-Computer:"Wir nennen ihn iPad"

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Steve Jobs hat den lange erwarteten Apple-Kleincomputer iPad vorgestellt. Das Gerät fungiert als Spielekonsole, E-Book-Reader und Surfgerät - doch telefonieren können Nutzer nicht.

Johannes Kuhn

Der US-Technologiekonzern Apple hat am Mittwoch seinen mit Spannung erwarteten neuen Tablet-Computer vorgestellt. Die Neuentwicklung solle unter dem Namen iPad in den Handel kommen, sagte Apple-Chef Steve Jobs bei der Präsentation in San Francisco. Jobs pries das neue Gerät als "wirklich magisches und revolutionäres Produkt": Es sei ein Verschnitt zwischen einem Laptop-Computer und einem Internet-Handy, wie es Apple vor drei Jahren unter dem Namen iPhone erfolgreich auf den Markt gebracht hatte.

"Wir nennen ihn iPad": Apple-Chef Steve Jobs hat den lange erwarteten Apple-Kleincomputer vorgestellt. (Foto: Foto: AFP)

Das iPad ist größer als ein iPhone, aber kleiner als ein herkömmlicher Laptop. "Jeder von uns benutzt inzwischen Laptops und Smartphones", sagte Jobs. "Die Frage ist: Gibt es Bedarf für eine dritte Kategorie in der Mitte, etwas zwischen Laptop und Smartphone?" Das neue Produkt seines Konzerns solle eben diese Lücke füllen.

Das iPad soll als Lesegerät für E-Books und Zeitungen ebenso genutzt werden können wie für E-Mails, Musik, Fotos, Videos und Spiele. Anders als bisherige E-Book-Geräte hat es einen hochauflösenden Farbbildschirm, der über einen Touchscreen, also eine berührungsempfindliche Oberfläche, bedient wird. Branchenexperten hatten vor der Präsentation die Vermutung geäußert, dass das neue Apple-Produkt den Tablet-Computern zum Durchbruch auf dem Markt verhelfen könnte.

Doch dem Gerät fehlen auch einige Funktionen des iPhones: So können Nutzer mit dem iPad nicht telefonieren, auch eine Kamera für die Aufnahme von Fotos und Videos fehlt.

Bereits seit Monaten waren im Internet immer neue Gerüchte über das Apple-Tablet aufgetaucht. Das Unternehmen hatte jedoch an der Konzernpolitik festgehalten, sich zu neuen Produkten im Vorfeld offiziell nicht zu äußern.

iPhone-Apps werden unterstützt

Vor allem die Medienbranche erhofft sich durch das Gerät neue Einnahmequellen: Sie hofft, dass Nutzer für die multimediale Aufbereitung von Nachrichten auf dem Tablet Geld bezahlen und so das Online-Geschäft profitabel machen.

In den vergangenen Wochen hatte es Berichte darüber gegeben, dass US-Großverlage mit Apple über den Vertrieb von digitalen Zeitungen und Zeitschriften über das Tablet verhandeln.

Das iPad unterstützt dabei alle Apps, die bereits auf dem iPhone liefen. Das Gerät ist vor allem für Spiele ausgelegt: Da es Mehrfingergesten unterstützt, kann es als Handheld-Konsole fungieren. Dass auch Filme auf dem iPad gezeigt werden können ist ein Signal dafür, dass Videos in Apples Strategie für den iTunes-Store künftg eine stärkere Rolle spielen werden.

Das iPad soll auch als E-Book-Reader fungieren: Jobs stellte bei seiner Präsentation die Anwendung "iBooks" vor, mit der Apple direkt Amazon angreift. Dabei hinterließ vor allem die Benutzeroberfläche einen guten Eindruck: Sämtliche Bücher werden in einem virtuellen Buchregal platziert und können per Fingerdruck geöffnet werden. Um umzublättern, genügt eine kurze Berührung des Bildschirmrands.

In den USA wird das billigste iPad 499 Dollar kosten - im Netz war zuvor der doppelte Preis kolportiert worden. Allerdings hat diese Version keine Mobilfunkanbindung, sondern W-Lan-Empfang. 529 Dollar kostet die Vollversion. Eine Flatrate kostet 29,90 Dollar beim Mobilfunkanbieter AT&T pro Monat und ist monatlich kündbar. Das teuerste Modell mit 64 Gigabyte Speicher, WiFi und 3-G-Mobilfunkanschluss ist in den USA für 829 Dollar zu haben.

In 60 Tagen soll die WiFi-Version des iPad weltweit erhältlich sein. Wann das iPad mit Mobilfunkempfang nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt. Jobs erklärte, er hoffe auf einen internationalen Start für Juni.

© sueddeutsche.de/joku/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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