Altersvorsorge:Riestern - aber richtig

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Die Riester-Rente ist der Renner. Viele Sparer wissen jedoch nicht, welches Produkt für sie am besten ist. Stiftung Warentest hat deshalb die Angebote geprüft.

Marco Völklein

Die Riester-Rente hatte keinen leichten Start. Zu bürokratisch, zu unrentabel - diese Vorwürfe lasteten auf der staatlich geförderten Altersvorsorge.

Die Riester-Rente hatte keinen leichten Start. Mittlerweile ist sie jedoch äußerst beliebt. (Foto: Foto: ddp)

Mittlerweile aber ist Riester ein Renner: Ulrich Stolz, Leiter der Zentralen Zulagenstelle für Altersvorsorge, rechnet bis Ende 2008 mit bis zu 13 Millionen abgeschlossenen Riester-Verträgen. Somit hätten sich etwa ein Drittel der einst auf 32 bis 36 Millionen geschätzten Förderberechtigten für die Riester-Rente entschieden. "Das ist ein Wert, auf dem man aufbauen kann", sagt Stolz. Für alle, die noch nicht riestern, dieses aber überlegen, hat die Stiftung Warentest jetzt die besten Riester-Angebote herausgefiltert.

Auch der Staat will noch mehr Menschen zum Riestern bewegen: Deshalb hat die Regierung die staatlichen Zulagen aufgestockt. So erhalten seit diesem Jahr Riester-Sparer unter 25 Jahren einmalig 200 Euro Prämie zusätzlich zu den anderen Zulagen. Die Grundzulage beträgt jährlich 154 Euro, die Kinderzulage 185 Euro pro Jahr. Für Kinder, die nach dem 31. Dezember 2007 geboren wurden, gibt es sogar 300 Euro pro Jahr.

Voraussetzung ist, dass der Sparer jedes Jahr einen bestimmten Betrag einzahlt. Dieser beträgt seit Januar 2008 exakt vier Prozent des sozialversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens.

Ein Beispiel: 2007 hat ein Arbeitnehmer 35.000 Euro verdient. Im Jahr 2008 muss er 1400 Euro (vier Prozent von 35.000 Euro) ansparen, um die volle Förderung zu erhalten. Von den 1400 Euro zieht er die Zulagen ab - bei einem Single 154 Euro. Sein Eigenbeitrag beträgt 1246 Euro im Jahr. Ein Familienvater mit gleichem Einkommen und zwei Kindern (vier und sieben Jahre alt) zieht 524 Euro ab und muss aus eigener Tasche nur 876 Euro ansparen.

Wichtig: Zahlt er mehr ein, liegt zwar mehr Geld auf dem Konto; die Förderung erhöht sich dadurch aber nicht. Zahlt er weniger ein, kürzt der Staat die Zulagen im Verhältnis.

Jetzt auch Immobilien

Viele Riester-Sparer wissen allerdings nicht, für welches Riester-Produkt sie sich entscheiden sollen. Es gibt Riester-Banksparpläne, -Fondssparpläne sowie -Versicherungen, eine verwirrende Menge an Produkten. Alle Angebote garantieren bei Rentenbeginn mindestens die eingezahlten Gelder und eine lebenslange Rentenzahlung.

Lesen Sie weiter, welche Faustregel Verbraucherschützer aufgestellt haben

Verbraucherschützer haben folgende Faustregel aufgestellt: Jüngere Menschen (unter 40) sollten auf Riester-Fondssparpläne setzen. Diese investieren einen Teil des Geldes an der Börse und versprechen auf lange Sicht mehr Rendite - Jüngere haben auch noch die Zeit, etwaige Durststrecken auszusitzen.

Die besten Riester-Angebote im Überblick. (Foto: Foto: SZ-Graphik)

Mit Abstrichen gilt dies auch für Riester-Versicherungen, bei denen die Anbieter aber relativ hohe Kosten kassieren. Das drückt die Rendite. Riester-Banksparpläne bieten sichere Zinsen und relativ geringe Kosten - die Rendite ist aber nicht ganz so hoch wie bei Riester-Fonds, da das Geld nicht an der Börse investiert wird, was aber wiederum für ältere Riester-Sparer interessant sein dürfte.

Die Stiftung Warentest hat in den vergangenen Monaten die Riester-Varianten geprüft. Die besten Angebote sind in der Übersicht aufgeführt. Neu hinzugekommen sind Bausparangebote, die auf den sogenannten " Wohn-Riester" setzen. Dabei wird Geld angespart und später zur Tilgung einer Immobilie genutzt - und beides per Riester-Zulagen gefördert. Da es diese Angebote aber erst seit 1.November gibt, liegt hierfür noch kein Vergleich der Warentester vor. Erste Tests kommen wohl im Frühjahr 2009.

© SZ vom 19.11.2008/ld - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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