Aktienmärkte:US-Zwischenwahlen im Fokus der Anleger

Lesezeit: 1 min

Wenig Bewegung bei Dax & Co. Viele Investoren wollen unmittelbar vor den Zwischenwahlen in den USA kein Risiko eingehen. Aktien aus der zweiten Reihe waren bei den Anlegern gefragt.

Nach der Kursrally der vergangenen Woche haben es die Anleger in Europa am Montag ruhiger angehen lassen. Der Dax bewegte sich in einer engen Spanne und schloss 0,2 Prozent tiefer bei 11 495 Punkten. Händler waren skeptisch, ob die Kauflaune der Anleger so kurz vor den wichtigen US-Zwischenwahlen die Kurse noch weiter in die Höhe trägt. Am Dienstag stimmen die Amerikaner über den Kongress sowie ein Drittel des Senats ab. Umfragen zufolge könnten die Demokraten Trumps Republikanern ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus streitig machen. Bleibt alles wie es ist, könnte dies bei einigen Anlegern, die auf weitere Steuersenkungen gesetzt haben, für Erleichterung sorgen.

Im Dax waren die Titel von Infineon mit 3,7 Prozent Abschlag das Schlusslicht. "Da machen einige Anleger Kasse", sagte ein Börsianer. Die Aktien des Halbleiterherstellers hatten in der vergangenen Woche 15 Prozent gewonnen. Dagegen holten die Anteile von FMC als einer der größten Verlierer der alten Woche etwas auf. Sie zählten mit plus einem Prozent zu den Favoriten im Leitindex. Im M-Dax lagen die Aktien von Wacker Chemie mit plus 5,2 Prozent an der Index-Spitze. Marktteilnehmer verwiesen auf Medienberichte, wonach China die Obergrenze für installierte Solaranlagen anheben könnte. Der Spezialchemiekonzern wäre ein möglicher Profiteur. Gefragt waren auch die Papiere von Siemens Healthineers, die sich um knapp drei Prozent verteuerten. Der Hersteller von Medizintechnik überraschte positiv mit seinen Zahlen zum vierten Geschäftsquartal.

Gesprächsthema war auch der jüngste Banken-Stresstest, dessen Ergebnisse am Freitagabend veröffentlicht wurden: Das relativ schlechte Abschneiden einiger Häuser wie der Deutschen Bank beeindruckte die Anleger aber wenig. Deutsche-Bank-Aktien gaben leicht nach. Enttäuschung dagegen bei Aktionären einiger italienischer Institute, darunter Intesa SanPaolo. Deren Titel fielen um 1,7 Prozent - trotz eines guten Abschneidens beim Stresstest. Anleger folgten offenbar einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs.

An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handel 0,8 Prozent höher. Die Apple-Aktie setzte ihre Talfahrt fort und verlor drei Prozent. Bereits am Freitag hatte die Ankündigung möglicher Produktionsengpässe im Weihnachtsgeschäft die Titel um 6,6 Prozent ins Minus gedrückt hatte.

© SZ vom 06.11.2018 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: