Aktienmärkte:Airlines geben nach

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Die Terroranschläge in Brüssel belasten die Aktienmärkte zunächst deutlich. Im Verlauf dämmt ein überraschend gutes Ifo-Geschäftsklima die Verluste im Dax wieder ein. Zu den größten Verlierern zählt die Aktie der Lufthansa.

Die Anleger am europäischen Aktienmarkt haben am Dienstag die Terrorsorgen nach einer Serie von Anschlägen in Brüssel abgeschüttelt. Der Dax erholte sich nach anfänglichen Verlusten von fast zwei Prozent und drehte in der letzten Handelsstunde sogar in die Gewinnzone. Am Handelsende lag der deutsche Leitindex um 0,4 Prozent höher bei 9990 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,1 Prozent auf 3051 Punkte vor.

Für Unterstützung am deutschen Aktienmarkt sorgte der überraschend starke Ifo-Index. Das Barometer für die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen stieg um einen Punkt auf 106,7 Zähler. Analysten hatten lediglich mit einem Zuwachs auf 106 Stellen gerechnet.

Die Anleger trennten sich insbesondere von Aktien der Fluglinien und Touristikunternehmen. Die Lufthansa-Papiere gaben als Schlusslicht im Dax um 1,3 Prozent nach. Die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport sanken im MDax um 2,3 Prozent. Die Titel der Konkurrenten Air France und der British Airways-Mutter IAG verloren ebenfalls deutlich. Auch die Aktien der Reiseveranstalter TUI und Thomas Cook standen unter Druck. Thomas Cook hatte zudem mitgeteilt, nach Anschlägen in vielen Reiseländern die Zurückhaltung der Kunden zu spüren.

Auf der Verliererseite standen erneut die Anteilsscheine der Deutschen Bank, die sich um 1,2 Prozent verbilligten. Das Unternehmen stimmt seine Eigner auf ein schwaches Quartalsergebnis ein. "Dies waren im Bankensektor die beiden schlechtesten Anfangsmonate eines Jahres, die ich persönlich erlebt habe", sagte Finanzvorstand Marcus Schenck in einem Zeitungsinterview.

Dagegen gefielen die Geschäftszahlen und die Anhebung der Dividende von Ströer. Die Aktien der im MDax notierten Werbefirma stiegen um 1,5 Prozent nach oben. Im TecDax weiteten die Titel des Windkraftanlagenbauers Nordex ihr Vortagesminus aus und fielen um 6,2 Prozent. Als Belastung sah ein Börsianer Nachwirkungen des enttäuschenden Geschäftsausblicks. An der Wall Street hielten sich die Anleger zurück. Der Dow Jones gab um 0,2 Prozent auf 17 583 Punkte nach. Wie in Europa wurden vor allem Luftfahrt- und Reisewerte abgestoßen. American Airlines und Delta Air Lines sanken um gut ein Prozent. Stärker traf es die Kreuzfahrtreeder. Royal Caribbean verloren 2,8 Prozent und Carnival Corp zwei Prozent.

© SZ vom 23.03.2016 / cikr,dpa,Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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