Der Flugzeughersteller Airbus reduziert die Produktion des Airbus A380 drastisch. In diesem Jahr sollen statt der zuletzt geplanten 18 nur noch 14 Maschinen und im kommenden Jahr statt etwa 35 nur noch "mehr als 20" Flugzeuge ausgeliefert werden, teilte das Unternehmen mit. Die Entscheidung bedeutet Experten zufolge einen Umsatzausfall von bis zu zwei Milliarden Euro.
Airbus zufolge ändert sich am operativen Gewinn aber kaum etwas. Das liegt vor allem daran, dass die Erstkunden der jetzt auszuliefernden A380 hohe Rabatte erhalten haben. Der Hersteller hätte an ihnen also sowieso kein Geld verdient.
Das Unternehmen begründete die Entscheidung mit der wirtschaftlichen Lage und den zahlreichen Wünschen der Fluggesellschaften, die Auslieferungen zu verschieben. China Southern, Qantas Airways und Air France haben bereits angekündigt, insgesamt elf ursprünglich bis Ende 2010 terminierte Flugzeuge erst später abnehmen zu wollen.
Kompliziertes Inneres
Erstkunde Singapore Airlines will zwar bis März 2010 fünf weitere Maschinen haben, doch spätere Termine stehen zur Disposition. Die Lufthansa hält im Gegensatz dazu an ihrem Zeitplan fest und übernimmt im kommenden Jahr mindestens vier A380, womöglich aber deutlich mehr.
Airbus musste die Produktionsziele schon mehrmals nach unten korrigieren, aber bislang aus technischen und nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Eigentlich sollten im kommenden Jahr 45 A380 gebaut werden, zuletzt war noch von deutlich mehr als 30 Maschinen die Rede.
Der größte Airbus ist mit etwa zweijähriger Verspätung auf den Markt gekommen, weil sich der Einbau der Innenausstattung als komplex erwiesen hat. Deswegen braucht Airbus deutlich länger, um ein A380-Flugzeug zu montieren. Trotz der jüngsten Entscheidung will Airbus 2009 insgesamt so viele Flugzeuge ausliefern wie 2008 (483).