Übernahme:Röther-Gruppe übernimmt große Teile von Ahlers

Eine Modenschau mit Pierre-Cardin-Kleidung in Peking. Pierre Cardin ist eine der Marken, die der insolvente Männermode-Konzern Ahlers verkauft hat. (Foto: Lintao Zhang/Getty Images)

Das Kerngeschäft des insolventen Textilkonzerns Ahlers geht an den Modefilialisten Röther. Von den zuletzt 1600 Arbeitsplätzen sollen 300 wegfallen.

Der insolvente Männermode-Konzern Ahlers wird an die Textilhandelskette Röther verkauft. Das Geschäft mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern, Pioneer-Jeans und Pionier Berufskleidung gehe an das Familienunternehmen aus dem württembergischen Michelfeld, teilte Ahlers-Insolvenzverwalter Biner Bähr am Montag in Herford mit. Auch die Auslandstöchter in Polen, der Schweiz, Frankreich, Österreich, Ungarn und Spanien sowie die Produktion in Sri Lanka werden von Röther übernommen. Von den zuletzt gut 1600 Arbeitsplätzen sollen allerdings 300 wegfallen, die meisten davon in Deutschland. Bei den insolventen Ahlers-Firmen im Inland blieben 170 von zuletzt noch 400 Stellen erhalten.

Die Aktionäre, allen voran die Familie von Vorstandschefin Stella Ahlers, gehen leer aus. "Der Veräußerungserlös steht den Gläubigern zu", hieß es in der Mitteilung. Zum Verkaufspreis äußerten sich das Unternehmen und der Insolvenzverwalter nicht. Der Vollzug der Verkaufsverträge hänge noch an Vereinbarungen mit den Lizenzgebern für Marken wie Pierre Cardin. Stella Ahlers zeigte sich zuversichtlich, "dass die Geschichte der 104 Jahre alten Ahlers AG durch einen Familienunternehmer erfolgreich fortgeschrieben wird".

Die 1972 gegründete Röther betreibt mit 2300 Mitarbeitern unter dem Namen Modepark Röther 48 Modefilialen in Deutschland und Österreich, in denen schon bisher Ahlers-Marken verkauft werden. Der geschäftsführende Gesellschafter Michael Röther wertete die Übernahme als strategischen Schritt zum Ausbau des Großhandels-Geschäfts. Die börsennotierte Ahlers AG hatte im April Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Das Unternehmen schreibt seit Jahren Verluste, Gespräche über die Finanzierung waren gescheitert.

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