Agrarwirtschaft:Kartoffelbauern mit Ernte zufrieden

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Kartoffeln kommen zur Weiterverarbeitung in einer Halle an. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

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Heichelheim (dpa/th) - Die diesjährige Thüringer Kartoffelernte ist nach Einschätzung eines Fachmanns bislang gut ausgefallen. „Die späten Sorten haben durch den Regen gut zulegen können, wir sind insgesamt ganz zufrieden“, sagte Dietmar Barthel. Er ist der Vorsitzende des Fördervereins Heichelheimer Kartoffel, der sich für den Anbau der Knollen in Thüringen einsetzt.

Der Verein organisiert auch die jährlichen Aktionen, bei denen etwa Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) gemeinsam mit Kindern Kartoffeln legt und erntet. Auch am Donnerstag war der Politiker wieder bei Heichelheim im Weimarer Land unterwegs, um Knollen aus der Erde zu holen.

Weniger Anbau im Kloßland Thüringen

Der Kartoffelanbau im Kloßland Thüringen gehe seit der Wende zurück, sagte Barthel. Das habe damit zu tun, dass zu DDR-Zeiten die Knollen auch auf großen Flächen angebaut wurden, deren Böden eigentlich nicht dafür geeignet gewesen waren. So sei der Boden oft sehr tonhaltig, was dazu führe, dass die Kartoffeln bei der Ernte etwa durch scharfkantige Erdklumpen verletzt würden. Solche Knollen würden den Qualitätsansprüchen des Einzelhandels nicht mehr genügen.

Auch für einen großflächigen Anbau würden die zeit- und arbeitsintensiven Kartoffeln nicht gut passen, Getreide tauge da mehr. Daher gebe es in Thüringen mittlerweile weniger, dafür aber spezialisierte Kartoffelbauern. „Diese Landwirte haben investiert in neue Technik, moderne Kartoffellagerhäuser und in Beregnungsanlagen und können so wettbewerbsfähig produzieren“, so Barthel.

Zum Vergleich: 2022 bauten Landwirte in Thüringen laut Angaben des Landesamts für Statistik auf rund 360.000 Hektar Getreide an, Kartoffeln dagegen auf nur etwa 1200 Hektar. Vor fünf Jahren lag die Anbaufläche für die Knollen bei 1664 Hektar, vor zehn Jahren bei 1936 Hektar. Die Erntemenge betrug im vergangenen Jahr etwa 34.000 Tonnen.

© dpa-infocom, dpa:230928-99-366938/2

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