Agrar:Mostereien mit vielen Anfragen in Saison gestartet

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Äpfel der Sorte Elstar hängen an einem Baum auf einer Plantage eines Obstbauern. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Thüringer Gartenbesitzer können wieder Obst aus ihrem Garten zu den Mostereien im Freistaat bringen. Die Saftpressen laufen schon kurz nach Start der Saison auf Hochtouren.

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Erfurt (dpa/th) - Die Mosterei-Saison in Thüringen ist angelaufen - und die Keltereien haben gut zu tun. „Es gab bislang viele Buchungen“, sagte Peter Munz von der Weimarer Mosterei Apfelkiss.de auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sei dieses Jahr ein gutes Apfeljahr: So gebe es etwa mehr als im Vorjahr. In der Mosterei werden Äpfel, Birnen und Quitten zu Saft verarbeitet. Die Kunden kämen aus ganz Ostthüringen. Munz berichtete von mehr Anfragen als im vergangenen Jahr, die über sein Online-Buchungssystem eingegangen seien.

Johannes Beleites von der Imkerei und Mosterei Scherfmühle in der Nähe von Rudolstadt (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) hingegen sprach von einem mittelprächtigen Jahr. Die Ernte sei besser als 2022, aber längst nicht so gut wie 2020. Er wolle sich aber nicht beklagen, da es viele Anfragen gebe und immer mehr Menschen Saft aus ihrem eigenen Obst pressen lassen wollten. Momentan werde an zwei bis drei Tagen pro Woche Saft gepresst.

Bei der Mosterei Wacholderhof bei Bad Blankenburg (ebenfalls Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) hat die Saison gerade erst begonnen. Inhaberin Andrea Heinlein zeigte sich jedoch optimistisch, da es viele Äpfel und Birnen in diesem Jahr gebe, und hoffte, dass entsprechend viele Leute mit ihren Früchten kämen. Die Mosterei habe viele Stammkunden und auch bei ihr gehe der Trend dahin, dass immer mehr dazukämen. Vor allem junge Leute mit kleinen Kindern, die Mostsaft für ihre Kleinen haben wollten. Es gebe bereits so viele Anfragen wie im Vorjahr.

Gut gebucht sind die zwei mobilen Pressen, die die Grüne Liga Thüringen betreibt, wie die Geschäftsführerin des Umweltvereins, Grit Tetzel, sagte. „Die Auslastung ist gut und das Obst hat gute Qualität.“ Kindergärten, Agrargenossenschaften, Bio-Betriebe, aber auch Einzelkunden würden das Angebot nutzen und sich aus den eigenen Früchten und auch manchmal auch aus Gemüse Saft pressen lassen. „Vor allem Äpfel, aber auch einige Birnen werden gebracht, zum Ende der Saison kommen dann auch Quitten dazu“, sagte Tetzel. Sie geht davon aus, dass in dieser Saison mehr gepresst werde. In diesem Jahr sei das Obst aufgrund des Regens saftiger und größer. Im Vorjahr sei die Ernte wegen Trockenheit eher mager ausgefallen. „Manche Äpfel hatten richtig Sonnenbrand, das war schon nah dran am Trockenobst gewesen.“

Genutzt werde auch der Trester, also die festen Obstrückstände. „Manche Landwirte nutzen den als Futter für ihre Tiere, andere machen daraus Kompost“, sagte Tetzel.

© dpa-infocom, dpa:230927-99-347689/2

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