Absatzkrise:BMW kappt Jobs in Mini-Produktion

Lesezeit: 1 min

Der Autobauer BMW reagiert auf die anhaltende Absatzkrise - mit weiteren Stellenstreichungen und Produktionskürzungen. Knapp 1000 Jobs fallen weg.

Die deutschen Autohersteller leiden nach wie vor unter der Wirtschaftskrise, ein Ende ist immer noch nicht absehbar. Nun kappt der einstige Vorzeigekonzern BMW weitere Jobs.

Auf Halde: In Cowley, Oxford, warten die Neufahrzeuge auf ihren Verkauf. (Foto: Foto: AFP)

850 Zeitarbeiter sollen im britischen Mini-Werk in Oxford entlassen werden, teilte BMW am Montag in München mit. Ab Anfang März werde die Wochenendschicht gestrichen. Statt wie bisher an sieben Tagen liefen die Bänder dann nur noch an fünf Tagen pro Woche. Die Stammbelegschaft ist nicht von Stellenabbau betroffen, hieß es.

In Cowley in der Nähe von Oxford beschäftigt BMW nach Angaben des Sprechers 4300 feste Mitarbeiter. Von den bisher zusätzlichen 940 Zeitarbeitern sollen nun nur noch 90 bleiben. In Cowley können bis zu 800 Autos pro Tag produziert werden. 80 Prozent der in Großbritannien gebauten Minis gehen in den Export.

Bestürzter Premier

Der britische Premierminister Gordon Brown reagiert bestürzt. "Das sind ganz klar sehr schlechte Nachrichten. Die Regierung tut alles und wird alles tun, um den Betroffenen zu helfen", sagte sein Sprecher. Großbritanniens Regierung hat Kreditgarantien für die heimische Autoindustrie, die überwiegend in ausländischer Hand ist, über 2,3 Milliarden Pfund in Aussicht gestellt, nachdem Hersteller wie Nissan, Ford, Jaguar Land Rover und Aston Martin den Abbau von insgesamt über 3000 Stellen angekündigt hatten. In der britischen Autobranche arbeiten derzeit mehr als 800.000 Menschen.

Zwar habe sich die Kleinwagenmarke angesichts der weltweiten Krise vergleichsweise gut geschlagen, sie sei jedoch nicht immun, erklärte der Konzern. Nachdem das Mini Cabrio nicht mehr produziert wird und das Nachfolgemodell erst Ende März 2009 auf den Markt kommt, hatte auch die bislang erfolgreiche Kleinwagenmarke deutliche Verkaufseinbrüche hinnehmen müssen.

Bereits vor einigen Wochen hatte BMW angekündigt, rund 26.000 Mitarbeiter im Februar und März tageweise nach Hause zu schicken. Zuvor hatten unter anderen der Stuttgarter Konkurrent Daimler, die General-Motors-Tochter Opel sowie mehrere Zulieferer Kurzarbeit angekündigt.

Der Absatzrückgang bei BMW hatte sich zu Jahresbeginn fortgesetzt. Die Verkäufe waren im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich um 24,2 Prozent auf rund 70.400 Wagen zurückgegangen.

© sueddeutsche.de/ddp/AP/Reuters/mel/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: