Daimler:Zehntausende Mitarbeiter arbeiten kurz

Zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren hat der Autohersteller Daimler wegen der Absatzkrise am Montag zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

Betroffen seien neben dem Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim auch das größte Werk des Konzerns in Sindelfingen (Kreis Böblingen) sowie mehrere andere Pkw-Standorte in Deutschland, sagte eine Konzernsprecherin am Montag in Stuttgart.

Zehntausende Mitarbeiter arbeiten bei Daimler weniger als gewohnt. (Foto: Foto: dpa)

Im Großteil der Werke sei bis Ende März Kurzarbeit vereinbart worden. Daimler reagiert mit der Produktionsdrosselung auf den massiven Absatzeinbruch in den vergangenen Monaten. Zuletzt hatte es bei dem Autohersteller 1993 Kurzarbeit gegeben.

Das Unternehmen zahlt zum üblichen Kurzarbeitergeld einen Zuschuss. Nach Angaben der IG Metall stockt Daimler den Betrag auf mindestens 90 Prozent des Nettolohns auf.

Der Autokonzern BMW hat hingegen seine Produktion nach der mehrwöchigen Pause wegen der Absatzkrise in seinen drei bayerischen Werken in München, Regensburg und Dingolfing wieder hochgefahren.

Die Produktion sei mit der Frühschicht wieder aufgenommen worden, sagte ein Sprecher des Dax-Konzerns. Kurzarbeit wie beim Autokonzern Daimler sei derzeit bei BMW "kein Thema".

Der Stuttgarter Autobauer Daimler wies unterdessen Marktgerüchte um einen Einstieg beim Konkurrenten BMW oder beim Zulieferer Continental zurückgewiesen.

"An diesen Gerüchten ist absolut nichts dran", sagte eine Daimler-Sprecherin am Montag.

BMW und Conti wollten nicht Stellung nehmen. Ein Einstieg von BMW bei Daimler sei ebenfalls kein Thema. "Über eine Beteiligung wird nicht nachgedacht", hieß es beim BMW-Großaktionär, der Familie Quandt.

© sueddeutsche.de/dpa/ddp-bay/Reuters/hgn/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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