Neue Strafzölle:Türkei droht USA mit Vergeltung

Lesezeit: 1 min

Die Türkei werde den "Wirtschaftskrieg" gewinnen, so Erdogan. (Foto: dpa)
  • Nach der Erhöhung der Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei kündigt Ankara Vergeltung gegen über den USA an.
  • Es werde auf alle Schritte gegen die Türkei eine Antwort geben, teilt das Außenministerium mit.

Die Türkei hat nach neuen Strafzöllen der USA gegen die Türkei und dem Absturz der eigenen Landeswährung Lira Vergeltung angekündigt. In einer Stellungnahme aus dem Außenministerium hieß es am späten Freitagabend, die USA sollten wissen, dass sie Kooperation nicht mit Sanktionen und Unterdrückung erreichen könnten. Sie schadeten der Beziehung zwischen der Türkei und den USA. "Die Türkei steht immer auf der Seite, die Probleme durch Diplomatie, Dialog, guten Willen und gegenseitiges Verständnis löst." Es werde auf alle Schritte gegen die Türkei eine Antwort geben.

Die Türkei sei "zutiefst enttäuscht" über Trumps Entscheidung, sagte Handelsministerin Ruhsar Pekcan. Sie rief ihn zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf und sagte, "das kann und sollte durch Dialog und Kooperation gelöst werden". Die Zölle verstießen gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO). Das Ministerium werde die Rechte türkischer Produzenten bei der WTO und anderen internationalen Plattformen verteidigen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums.

US-Präsident Donald Trump hatte früher am Tag auf Twitter geschrieben: "Ich habe gerade eine Verdoppelung der Zölle auf Stahl und Aluminium hinsichtlich der Türkei bewilligt." Die Beziehungen zur Türkei seien "nicht gut". Trump verwies ausdrücklich darauf, dass die Lira "schnell gegenüber unserem sehr starken Dollar abrutscht!"

Die USA fordern die Freilassung des in der Türkei festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson und weiterer amerikanischer Staatsbürger.

Erdoğan: Werden "Wirtschaftskrieg" gewinnen

Die Affäre hatte zum Absturz der Lira stark beigetragen. Am Freitag war die Lira nach einer bereits seit Monaten andauernden Talfahrt auf ein neues Rekordtief abgesackt. Der Devisenmarkt reagierte unter anderem auf ein Maßnahmenpaket zur Rettung der angeschlagenen türkischen Wirtschaft. Analysten kritisierten, dass es zu vage sei.

Zwei kämpferische Reden des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan ließen die Kurse weiter fallen. Er machte den Westen für den Verfall der Lira verantwortlich und rief die Türken dazu auf, Dollar und Euro in Lira umzutauschen. Solidarität werde die wichtigste Reaktion auf den Westen sein. Die Krise sei "künstlich". Die Türkei werde den "Wirtschaftskrieg" gewinnen. Kaum verhohlen auf die USA bezogen, sagte er, dass Versuche, die Türkei zu schikanieren, scheitern würden.

© SZ.de/dpa/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: