Microsoft:Abschied auf Raten

Das Geschäft mit den Smartphones läuft für Microsoft nicht wirklich. Jetzt werden weitere Stellen in der Handy-Sparte des Unternehmens abgebaut. (Foto: Rainer Jensen/dpa)

Microsoft stutzt den Smartphone-Bereich erneut zusammen und streicht bis zu 1850 Jobs. Der Computerkonzern will aber weiterhin Geräte entwickeln.

Microsoft reagiert auf die Erfolglosigkeit seiner Smartphones mit einem weiteren Stellenabbau. Bis zu 1850 Jobs im Handy-Geschäft sollen wegfallen, wie der Windows-Konzern mitteilte. Als Abschreibung und Umbaukosten wird eine Belastung von etwa 950 Millionen Dollar fällig. Der Großteil der Kürzungen trifft Finnland mit 1350 Stellen. Dort hatte Microsoft für gut neun Milliarden Dollar das Handy-Geschäft des einstigen Weltmarktführers Nokia übernommen. Doch der erhoffte Aufstieg im Smartphone-Markt gelang Microsoft damit nicht.

Im vergangenen Juli wurden bereits der Abbau von 7800 Arbeitsplätzen und eine Abschreibung von 7,6 Milliarden Dollar bekannt gegeben. Der Anteil von Microsofts Windows-System am Smartphone-Markt lag im ersten Quartal nach Berechnungen der Marktforscher von Gartner mit rund 2,4 Millionen weltweit verkauften Geräten nur noch bei 0,7 Prozent. Das Google-System Android beherrscht demnach den Markt mit gut 84 Prozent der verkauften Geräte, und Apples iPhone kommt auf knapp 15 Prozent.

Microsoft-Geräte-Chef Terry Myerson betonte in einer E-Mail an die Mitarbeiter, Microsoft verlasse das Geschäft mit dem neuerlichen Abbau nicht komplett. Microsoft werde weiterhin Geräte entwickeln, müsse sich aber bei der Telefon-Hardware strenger fokussieren. Vergangene Woche trat Microsoft bereits das Geschäft mit einfachen Mobiltelefonen, das bei der Nokia-Übernahme zum Konzern kam, für 350 Millionen Dollar unter anderem an den Auftragsfertiger Foxconn ab. Mit dem aktuellen Windows 10 hat Microsoft erstmals eine einheitliche Plattform für Geräte vom PC über die Spielekonsole bis hin zu Tablets und Smartphones. Doch blieb der Schub für die Computer-Telefone von Microsoft aus.

© SZ vom 27.05.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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