Wie leicht und schön muss es sein, sich Werbung für Fertigvanillepudding auszudenken. Stellen wir uns ein Haus vor mit warm leuchtenden Fenstern und rauchendem Schornstein. In der Küche sitzt zwischen Holzmöbeln und Gummibäumen eine Familie.
Alle sehen lieb, klug und unendlich zufrieden aus. Die Kamera fährt auf den Herd zu, an dem jauchzend ein Junge mit Schneebesen steht. Die Mutter streicht ihm durchs weiche Haar und endlich sehen wir, warum hier alle so glückselig sind: Es blubbert, duftend und sonnengelb, ein Topf voll Pudding. Eine Märchenonkelstimme raunt aus dem Off irgendwas mit Liebe und Geborgenheit. Schließlich wird der Becher eingeblendet, Jingle, fertig.
Blenden wir beim Essen aber die süße Nostalgie aus, entzücken nur wenige Becherpuddings, meint der Patissier Marco D'Andrea. Sein Fazit: Lieber den Schneebesen in die Hand nehmen und in fünf Minuten selbst einen schönen Pudding zusammenrühren. Wenn es sein muss, mit Fertigpulver: "Völlig legitim, das machen auch Spitzenpatissiers. Noch eine Vanilleschote rein, wunderbar." D'Andrea empfiehlt dazu, ganz klassisch, frische Erdbeeren. Oder, wie zur Münsterländer Herrencreme: Schokoraspeln und ordentlich Rum.