Schnell geht in einem Haushalt etwas daneben: Die Kinder verschütten ihren Saft über den Esstisch, der eilige Morgenkaffee landet auf der Küchenzeile statt in der Tasse, und der Hund kommt nicht schnell genug nach draußen für sein kleines Geschäft. In der Hektik bleibt da oft nicht genug Zeit, um erst einmal den Lappen zu holen. Der Griff zur Küchenrolle ist unkomplizierter: Der Fleck ist schnell aufgewischt, und die gebrauchten Papierstücke fliegen hinterher in den Müll.
Welche Küchenrollen dabei besonders saugfähig und reißfest sind, hat Lars Bollström getestet: Pro Produkt hat er 50 Milliliter Wasser weggewischt. Der Experte für Sauberkeit führt seit 20 Jahren seinen eigenen Dienstleistungsservice Kontor2, der sich auf die Reinigung von Gebäuden spezialisiert hat. Bollström empfiehlt, bei Küchentüchern auf versteckte Mogelpackungen zu achten: "Wie viel Blatt sind auf der Rolle, wie groß ist das Format?" Er selbst greift nur privat und bei kleinen Malheuren zum Küchenkrepp, denn: Umweltfreundlich sind sie nicht. 2016 landeten bei jedem Deutschen 19 Kilo Papierprodukte wie Haushaltstücher in der Tonne, das schreibt die Verbraucherzentrale - 40 Prozent mehr als noch 2004.
Wer dennoch nicht auf das Produkt verzichten will, kann auf die Rohstoffe achten, aus denen die Küchenrollen sind. Auch ein Blick auf die Siegel lohnt. Das Emblem "Blauer Engel" ist laut Verbraucherzentrale besonders empfehlenswert. "FSC"- oder "PEFC"- Siegel etwas weniger, weil sie anzeigen, dass die Tücher zwar aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen, aber nichts über die Höhe des Wasser- und Energieverbrauchs aussagen. "Am besten ist es ohnehin, direkt zum Mikrofasertuch zu greifen", sagt Ballström. "Die sind waschbar, umweltfreundlich und fusseln nicht."
Fotos: Hersteller, Mauritius
