Test:Licht an, schlechte Stimmung weg

Tageslichtlampen versprechen, den Winterblues zu lindern. Doch bei welchen Modellen funktioniert das wirklich?

Von Kathleen Hildebrandt

Wem der lange, dunkle Winter sehr zusetzt, der bekommt oft Tageslichtlampen als Mittel gegen Müdigkeit und Winterblues empfohlen. Aber: Licht an, schlechte Stimmung weg - klingt das nicht ein wenig zu simpel? Wäre Winterschlaf nicht doch die bessere Lösung?

"Es gibt mittlerweile viele wissenschaftliche Untersuchungen, die belegen, dass Lichttherapie gegen die leichtere, saisonale Form der Depression wirksam ist", sagt Dirk Schwerthöffer, Psychiater und Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums am Münchner Klinikum rechts der Isar.

Mediziner gehen davon aus, dass Licht unter anderem die Konzentration von Melatonin im Blut senkt und so gegen Schläfrigkeit wirkt. Damit das funktioniert, muss das Licht jedoch hoch dosiert sein - 10 000 Lux muss eine Lampe abstrahlen, damit sie therapeutisch wirksam ist, ein Zehntel so hell, wie es draußen an einem sonnigen Sommertag ist. Zum Vergleich: In einem von Neonröhren beleuchteten Büro beträgt die Lichtstärke nur etwa 500 Lux.

Je schwächer die Lampe leuchtet und je weiter sie vom Auge entfernt ist, desto mehr Zeit muss man vor ihr verbringen, um eine Wirkung zu spüren. Mit großen, leuchtstarken Lampen reicht oft schon eine halbe Stunde pro Tag, vor kleineren muss man deutlich länger sitzen.

Dirk Schwerthöffer empfiehlt, die Lampe beim Arbeiten so aufzustellen, dass man von der Seite beleuchtet wird und alle paar Minuten kurz direkt hineinzuschauen. Bis zum Abend sollte man sie nicht angeschaltet lassen - das könnte den Schlafrhythmus beeinträchtigen. Wer aber unter dem Winter zu sehr leidet, sollte statt einer Lampe lieber den Arzt aufsuchen.

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