Kolumne: Gewusst wie:Wie sich Wachs einfach entfernen lässt

Lesezeit: 2 min

Ehe man versucht, das Wachs zu lösen, sollte man es erst abkühlen lassen. (Foto: Imago)

Wenn die Kerze auf Glas, Holz oder Stein tropft, ist das Reinigen meist kein großes Problem. Aber was kann man tun, wenn es die Kleidung erwischt? Wann welche Methode am effektivsten ist - ein paar Tipps.

Von Dominik Prantl

Gewisse Dinge sind auch für Menschen mittleren Alters ein klarer Fall für: frag Mutti. Und zwar nicht die gleichnamige Website, sondern die leibhaftige Mutti, am besten natürlich per Whatsapp. Also, Mutti, die Kinder haben zu wild die Adventskerzen ausgepustet (in Wirklichkeit war man es selbst), wie entfernt man jetzt die Wachsflecken? Antwort Mutti, auch per Whatsapp, und zwar wortwörtlich: "Erst mal in die Gefriertruhe legen. Da geht manches ab. Das andere ausbügeln. Du musst aber genau sagen: WO und aus WAS?"

Ist wieder typisch; kann man keine klare Antwort bekommen? Bügeln oder einfrieren? Heiß oder kalt? Und in welcher Reihenfolge?

Beides, sagt dann prompt auch das Internet. Das Internet hat inzwischen übrigens offenbar die Angewohnheit, jeden Problemlösungssucher einfach niederzuduzen, zum Beispiel: "Lass das Wachs immer erst auskühlen." Oder: "Lass zuerst das Wachs aushärten, denn alle Versuche, flüssiges Wachs zu reinigen, vergrößern den Fleck meist nur." Hast du also verstanden, dass - anders als beim Rotwein - erst einmal nichts zu tun ist, ist das schon eine gute Basis. Anschließend stellt sich die Frage: erhitzen oder abkühlen? Was wiederum mit dem befleckten Material zu tun hat.

Was hilft: Textilien einfrieren und dann das Wachs ablösen

Auf unempfindlicheren Gegenständen wie Glas, Holz und Stein ist das Ablösen von Wachs zwar erfahrungsgemäß noch selten ein Problem gewesen. Doch kann die Netz-Duzgemeinde durchaus eine Wissenschaft daraus machen, ob etwa auf Holz das erhärtete Wachs mithilfe eines Föhns wieder verflüssigt und dann mit einem Küchentuch abgetupft, ob es mit einem Eiswürfelbeutel abgekühlt und dann abgeschabt wird oder ob es doch einfach mit einem sehr heißen Spüllappen abzureiben ist. Ein Kerzenhersteller verweist wiederum darauf, man müsse erst das Wachs kühlen und abschaben, dann den Rest per Föhn erhitzen und abtupfen, um schließlich mit Spülmittel die restlichen Schlieren zu entfernen. Alles klar?

Erstaunliche Einigkeit herrscht wiederum bei vermeintlich schwierigen Materialien wie Kleidung, Teppich oder Sofa. Dabei gilt es, zuerst das Wachs per Gefrierfach, Kühlelementen oder Kältespray in Schockstarre zu versetzen und abzubröseln. Was bleibt, wird quasi abgebügelt. Dabei wird ein Löschpapier als Wachs-Sauger auf (und bei Stoffen auch unter) den Fleck gelegt und dann mit einem Bügeleisen (nicht zu heiß) erwärmt. Restliche Unreinheiten lassen sich mit Teppichreiniger, Polsterschaum oder in der Waschmaschine entfernen.

Ob sich statt des selten gewordenen Löschpapiers auch Küchenrolle oder Klopapier eignen und ob es statt des Bügeleisens auch der Föhn sein kann oder muss, lässt sich womöglich als Expertenstreit abtun, was die Experten erfahrungsgemäß sicher anders sehen. Genau genommen war Muttis Rat jedenfalls gar nicht so schlecht.

Der Autor befürchtet, dass der gute alte Wachsfleck bei all den LED-Kerzen bald vom Aussterben bedroht ist. (Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
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