Geschmackssache:Traubenbrot

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Spätsommer ist Obstkuchenzeit und eine der köstlichsten aller Unterlagen dafür ist Hefeteig. Überraschenderweise kommt ein besonders köstliches Rezept aus der Toskana, die ja nicht gerade als Kuchenmekka bekannt ist: Schiacciata all'Uva: Traubenbrot.

Von Marten Rolff

Im Spätsommer beginnt der Siegeszug des Hefeteigs als vielleicht beste aller Obstunterlagen. Und da überrascht es, dass ein besonders gutes Rezept aus der Toskana stammt, die ja nicht eben als Kuchenmekka bekannt ist: Schiacciata All'Uva, ein Traubenbrot aus dem Chianti, dessen herbsüße Saftigkeit Emiko Davies gerade in ihrem Florenz-Kochbuch (Dorling Kindersley) preist, begegnet sogar Zwetschgendatschi auf Augenhöhe. Dafür 20 g frische Hefe in 125 ml lauwarmem Wasser lösen, 500 g Weizenmehl (Typ 550) in eine Schüssel geben, eine Mulde in die Mitte drücken und die Hefemischung hineingießen. Mit den Händen nach und nach erst 275 ml lauwarmes Wasser und am Ende einen EL Olivenöl unterkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist. Den abgedeckt eine Stunde gehen lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Derweil 600 g blaue Weintrauben (gut ist die Sorte Concord) von den Stielen zupfen (Kerne bleiben drin!). Den Teig mit beölten Händen in zwei ungleiche Hälften teilen (etwa 60:40), den größeren Teil auf einem geölten Blech gleichmäßig verteilen (1,5 cm hoch). Nun 400 g Trauben, 40 g Zucker und 1/2 TL Anissamen darauf verteilen und mit 30 ml Olivenöl beträufeln Den restlichen Teig ausrollen und damit die untere Schicht bedecken. Mit den Fingern obere Teigränder über die unteren ziehen und verschließen. In die obere Teigschicht kleine Mulden drücken, 200 g Trauben, 40 g Zucker und 1/2 TL Anissaat darauf verteilen und alles mit 40 ml Olivenöl beträufeln. Das Traubenbrot etwa 30 Minuten bei 190 Grad im Ofen goldbraun backen, erkalten lassen und mit Puderzucker bestreuen. Weiße Trauben sind für Schiacciata ungeeignet; eine wunderbare Alternative aber sind Heidelbeeren.

© SZ vom 04.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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