Kolumne: Gewusst wie:Wie man den Füllstand von Batterien prüft

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Mit einem einfachen Trick kann man auch ohne Messgerät prüfen, ob Batterien leer oder noch voll sind. (Foto: Gudella/IMAGO/Panthermedia)

Es gibt einen einfachen Trick, um festzustellen, wie viel Saft die Batterien noch haben: den Hüpftest. Aber wie gut funktioniert er wirklich?

Von Dominik Prantl

Genau genommen ist die Primärzelle, vulgo: nicht aufladbare Batterie, schon seit Jahren ein Auslaufmodell. Erstens kommt sie einen laut Umweltbundesamt 250-mal teurer als die Energie aus der Steckdose: Verbraucher müssen demnach für eine Energiemenge von einer Kilowattstunde zum Strompreis von 30 Cent rund 77 Euro für AA-Batterien ausgeben. Zweitens sind sie kleine Umweltschweine (wobei genau genommen natürlich der Batterienutzer das Umweltferkel ist, aber wer keine verwendet, schmeiße die erste Batterie). Sie enthalten zum Teil nicht nur gesundheitsgefährdende Schwermetalle, sondern auch wertvolle Rohstoffe wie Zink, Eisen, Aluminium und Silber. Allein 2021 wurden laut Umweltbundesamt 36 665 Tonnen der im täglichen Gebrauch häufig verwendeten Alkali-Mangan-Batterien in Umlauf gebracht. Pro Einwohner ist das fast ein halbes Kilo. Im Batteriegesetz (BattG) ist daher unter anderem die umweltgerechte Entsorgung von Batterien in Deutschland geregelt.

Nur: Wie lässt sich feststellen, ob eine Batterie leer ist? Typisches Szenario: In der Schublade liegen 13 Batterien, davon sicher drei leer, und beim Rest weiß auch kein Mensch, wie viel noch an Energie drinsteckt. Welche also wegschmeißen, welche behalten? Alle in verschiedenen Kombinationen im Babyphone oder Blutdruckmessgerät durchtesten? Das kann bei 13 Batterien verschiedener Füllhöhe durchaus dauern. Oder tatsächlich zehn Euro in ein Batteriemessgerät investieren, das zwar ohne Batterien läuft, aber halt wieder ein Gerät mehr ist?

Leere Batterien springen deutlich höher

Bei der Recherche stößt man schnell auf einen einfachen Trick - zumindest für die Alkali-Mangan-Batterien: Lässt man diese aus etwa 20 Zentimetern Höhe mit der flachen Unterseite, also dem Minuspol, auf einen Tisch fallen, zeige sich der Füllstand am Aufprallverhalten. Eine leere Batterie hüpfe ein paar Zentimeter nach oben. Ein volle Batterie kippe dagegen einfach zur Seite. Wer's probiert, stellt fest: Die volle macht zwar auch einen leichten Hupfer, aber die leere springt deutlich höher. Ursache dafür ist eine geleeartige Substanz in der Alkali-Mangan-Batterie, die in vollen Batterien wie ein Stoßdämpfer wirkt und den Aufprall abfängt, bei leeren Batterien durch chemische Reaktionen jedoch verhärtet ist. Mit vollem Bauch springt es sich also auch für Batterien schlecht.

Schwierig wird es ohne vergleichbare Sprunghöhe allerdings bei der Frage: Wie leer oder voll ist eine Batterie genau? Wie hoch darf sie etwa hüpfen, damit die Taschenlampe die Nachtwanderung durchhält? Und was genau ist mit der Lithium-Knopfbatterie, zu deren Füllgrad sich Tipps finden, die schon fast ein Grundstudium in Elektrotechnik oder einen gewissen Grad an Masochismus (Zungentest) erfordern? Dann vielleicht doch besser zehn Euro in ein Batteriemessgerät investieren. Oder gleich in aufladbare Batterien.

Der Autor befürchtet, dass der gute alte Wachsfleck bei all den LED-Kerzen bald vom Aussterben bedroht ist. (Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
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