Geschmackssache:Rettich

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(Foto: Mauritius)

Warum lässt man den Rettich in den Küchen der Biergärten eigentlich als fade Dekospirale herumdümpeln? Wo er mariniert doch so viel besser schmeckt? Ein Rezeptvorschlag.

Von Marten Rolff

Es ist bekannt, dass man von den Küchen der meisten bayerischen Biergärten traditionell keine kulinarische Großtat erwarten darf (ja warum eigentlich nicht?). Doch die Ideenlosigkeit, die man dem Radi dort angedeihen lässt, verdient dann noch einmal besondere Aufmerksamkeit: Zur immer gleichen Dekospirale gehobelt und im besten Fall mit etwas Schnittlauch besprenkelt, ist der Rettich nicht mehr als ein Alibi für den Claim: Wir bieten auch Gemüse an! Man wundert sich, warum die CSU nicht längst eingeschritten ist, die ja sonst bei geringeren Anlässen das bayerische Kulturgut geschändet wähnt.

Dabei kann man dem Radi schon durch kurzes Einlegen frühlingshafte Weltläufigkeit, zarten Biss und komplexe Frische verpassen - wie dieses Rezept von Hans Haas aus dem Münchner Tantris zeigt. Dafür 300 g geschälten Rettich der Länge nach in dünne Scheiben schneiden (Sparschäler!) und diese in einer Schüssel mit einer Mischung aus 10 EL Buttermilch, dem Saft einer Zitrone, 1 EL mildem Essig, 3 EL Maiskernöl und je einer Prise Zucker, Salz und Cayennepfeffer für eine gute Stunde marinieren. Kurz vor dem Servieren 3 Radieschen in feine Scheiben schneiden und untermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passt Räuchersaibling.

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