Zweite Bundesliga:Kurz vor der Party

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Sollte der Tabellenzweite Darmstadt bei Greuther Fürth gewinnen und der auf Rang drei zurückgefallene Favorit 1.FC Kaiserslautern in Aue nicht gewinnen, wäre die Rückkehr der Lilien in die Bundesliga nach 33 Jahren Abstinenz perfekt.

Die Siegesfeier der Darmstädter Spieler mit den 4000 mitgereisten Fans kam schon fast einer Aufstiegsparty gleich - und an diesem Sonntag kann die Erfolgsgeschichte vom Durchmarsch aus der dritten in die erste Liga bereits wahr werden: "Ich bin überglücklich", sagte Matchwinner Tobias Kempe nach dem 1:0 beim direkten Aufstiegs-Konkurrenten Karlsruher SC: "Wir spielen eine geile Saison, und das war ein Meilenstein. Aber noch haben wir nichts erreicht."

Durch den Sieg im Zweitliga-Spitzenspiel steht das Team der vielen anderswo gescheiterten Profis kurz davor, das ganz Große zu erreichen. Sollte der Tabellenzweite Darmstadt 98 (56 Punkte) am vorletzten Spieltag bei Greuther Fürth gewinnen und der auf Rang drei zurückgefallene Favorit 1. FC Kaiserslautern (54) bei Erzgebirge Aue nicht gewinnen, wäre die Rückkehr der Lilien in die Bundesliga nach 33 Jahren Abstinenz perfekt. Davon will Trainer Dirk Schuster aber noch nichts wissen: "Fürth steht das Wasser im Abstiegskampf bis zum Hals. Die werden kämpfen bis zum Umfallen", sagte Schuster nach dem Sieg bei seinem früheren Klub KSC: "Das wird ein ganz harter Fight."

Zuvor hatte Darmstadt vor 27 467 Zuschauern im ausverkauften Karlsruher Wildparkstadion wichtige Punkte geholt. Nach starker Vorarbeit von Marcel Heller erzielte Kempe das 1:0 (66.). Dadurch rückten die Südhessen erstmals seit Mitte März wieder auf den zweiten Platz hinter dem designierten Aufsteiger Ingolstadt. Sollte der Aufstieg tatsächlich gelingen, wird Darmstadt laut Präsident Rüdiger Fritsch für das eigentlich nicht erstligareife Stadion am Böllenfalltor (16 500 Plätze) "kleine Lizenzauflagen bekommen, die aber das Thema erste Liga nicht verhindern. Es wäre ja töricht, wenn wir sportlich ein großes Ziel erreichen würden und dann aus formalen Gründen nicht mitspielen dürften."

Fritsch wagte bereits eine mögliche Erstliga-Prognose: "Wir werden der absolute Außenseiter sein. Aber die Mannschaft wird kampfeslustig antreten." Für den Tabellenvierten Karlsruhe war das 0:1 dagegen "ein Niederschlag", wie Trainer Markus Kauczinski sagte. Zumindest der Relegationsplatz ist aber noch möglich.

© SZ vom 13.05.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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