Zehn Fakten zu den US Open:Die Zeiten von Oben ohne sind bald vorbei

Roger Federer ist nicht mehr Favorit, Sabine Lisicki hofft dagegen auf den ersten Grand-Slam-Titel. Die New Yorker Traditionalisten knicken vor dem Regen ein. Maria Scharapowa bleibt Zeit, um wieder zur Besinnung zu kommen. Zehn Fakten zu den US Open.

Von Matthias Schmid

Zehn Fakten zu den US Open

Wetter

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(Foto: REUTERS)

Roger Federer ist nicht mehr Favorit, Sabine Lisicki hofft dagegen auf den ersten Grand-Slam-Titel. Die New Yorker Traditionalisten knicken vor dem Regen ein. Maria Scharapowa bleibt Zeit, um wieder zur Besinnung zu kommen. Zehn Fakten zu den US Open. Wetter: Das Wetter spielt bei den US Open eine ganz besondere Rolle. Denn selbst die Traditionalisten in Wimbledon haben sich mittlerweile durchringen können, über ihren Center Court ein Dach zu bauen. Auch in Melbourne gibt es schon längst eines, Paris rüstet in vier Jahren nach. Nur die Verantwortlichen der US Open haben sich bisher dagegen gewehrt, und das obwohl die vergangenen fünf Männer-Endspiele jeweils erst einen Tag später wegen Regens ausgespielt werden konnten. Doch auch in New York soll jetzt mit "oben ohne" Schluss sein, die Macher teilten nach langen Diskussionen ihre Entscheidung vor ein paar Tagen mit. 2016, spätestens aber 2017 wird das mit 22.500 größte Tennisstadion der Welt, das Arthur-Ashe-Stadium, die Spieler vor den Wetterkapriolen schützen.

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Sieger 2012

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(Foto: REUTERS)

Sieger 2012: Wenn der Schotte Andy Murray einmal seinen Enkel von seiner großartigen Tenniskarriere erzählen wird, dann wird das Endspiel von 2012 in seiner Gunst wohl noch einen Tick höher stehen als der emotionale Sieg in Wimbledon in diesem Jahr. Das 7:6 (12:10), 7:5, 2:6, 3:6 und 6:2 gegen den serbischen Weltranglistenersten, Novak Djokovic, war nämlich der erste Triumph bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere der Welt. Um es aber seinem Trainer Ivan Lendl in Flushing Meadows gleichzutun, muss er nicht nur in diesem Jahr, sondern auch noch in darauffolgenden sechs Jahren jeweils das Endspiel in New York erreichen. Niemand anderem gelangen in der Historie der US Open acht Finalteilnahmen nacheinander.

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Siegerin 2012

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(Foto: dpa)

Siegerin 2012: 13 Jahre liegen zwischen ihrem ersten und dem bisher letzten Sieg im vergangenen Jahr: Keiner anderen Spielerin war bei den US Open eine längere Zeitspanne vergönnt als der US-Amerikanerin Serena Williams. Neben ihrer formidablen Konstanz auf höchstem Niveau zeigte das 6:2, 2:6, 7:5 gegen die Weißrussin Viktoria Asarenka noch etwas anderes: Serena Williams ist nach der Erkrankung ihrer Schwester Venus noch immer die einzige Amerikanerin, die gut genug ist, ein Grand-Slam-Turnier gewinnen zu können. Ob es der 31-Jährigen auch 14 Jahre nach ihrem ersten Triumph in New York gelingt?

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Rekorde

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(Foto: dpa/dpaweb)

Rekorde: In der Rekordliste der Frauen taucht auch noch der Name von Steffi Graf weit oben auf. Die erfolgreichste deutsche Spieler in der Historie gewann in New York fünf Mal. Nur eine Spielerin holte sich in der offenen Ära seit 1968 noch häufiger den Titel: Chris Evert, nämlich sechs Mal. Genauso oft durfte Roger Federer beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres den Siegerpokal anschließend in die Höhe recken. Er steht damit an der Spitze der ewigen Bestenliste. Nur im Unterschied zu den Tennisrentnerinnen Evert und Graf kann er seine Titelsammlung noch erweitern. Serena Williams zumindest könnte mit einem Sieg in diesem Jahr mit dann mit fünf Titeln zu Graf aufschließen.

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Favoriten

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(Foto: dpa)

Favoriten 2013: Einer von den "Fab 4" wird es schon machen. Mit dieser Prognose ist man seit dem Jahr 2006 nie falsch gelegen. Novak Djokovic, Andy Murray, Rafael Nadal und Roger Federer haben bis auf eine Ausnahme (Juan Martin del Potro 2009 in New York) die Titel bei den großen Majorturnieren unter sich aufgeteilt. Und auch in diesem Jahr deutet nichts darauf hin, dass jemand anders die vier ärgern könnte. Vor allem Nadal spielt wohl das beste Tennis seiner Karriere. Der Spanier verlor nur drei seiner 56 Partien in diesem Jahr; auf Hartplatz überhaupt keines.

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Favoritinnen 2013

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(Foto: REUTERS)

Favoritinnen 2013: Marion Bartoli, die ihre Karriere vor ein paar Tagen überraschend beendete, holte 2013 den Titel in Wimbledon. Wird es in New York die nächste Überraschung geben? Niemand hatte gerechnet, dass die Französin in London das Turnier gewinnen könnte. Wer denn sonst außer Serena Williams - so lautete die wenig gewagte Einschätzung auch der sogenannten Experten vor den letzten großen Turnieren. Ihre Dominanz bis zur Niederlage gegen Sabine Lisicki war verblüffend gewesen. 34 Partien nacheinander hatte Williams gewonnen. Hat sich die Amerikanerin von ihrer Niederlage erholt? Es sieht nach zwei weiteren Turniersiegen ganz danach aus. Zuletzt beim Vorbereitungsturnier in Cincinnati stand sie ebenfalls im Finale - und unterlag Viktoria Azarenka (im Bild), die sie im vergangenen Jahr bei den US Open im Endspiel bezwungen hatte. Die beiden haben gute Chancen auf den Titel. Oder kommt wieder eine Spielerin, mit der niemand gerechnet hatte? Lisicki vielleicht.

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Preisgeld

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(Foto: dpa)

Preisgeld: 700.000 Dollar hören sich für viele Menschen schon astronomisch hoch an. Doch eben diese Summe werden die Sieger der US Open mehr verdienen als noch im vergangenen Jahr. 2,6 Millionen Dollar (1,96 Millionen Euro) um genau zu sein bekommt derjenige oder diejenige, die im Endspiel den letzten Punkt macht. Aber schon die Verlierer der ersten Runde dürfen sich über einen großzügigen Gewinn freuen. Sie erhalten in diesem Jahr 32.000 Dollar (24.110 Euro). Das sind immerhin 39 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Bis 2017 will der amerikanische Tennis-Verband USTA das Preisgeld auf mehr als 50 Millionen Dollar (37,67 Millionen Euro) erhöhen. Da lässt sich doch ein Erstrundenraus leicht verschmerzen.

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Deutsche Spieler

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(Foto: dpa)

Die Chancen der deutschen Spieler: Es gibt nur einen deutschen Spieler, dem zuzutrauen ist, dass er in New York auch noch in der zweiten Woche auf dem Platz stehen wird und den ungewohnten Lärm drumherum miterleben darf: Tommy Haas. Dass er mit 35 Jahren gleichzeitig auch der älteste deutsche Profi ist, macht die unbefriedigende Situation im Männer-Tennis auch nicht besser. Philipp Kohlschreiber (Augsburg) oder Florian Mayer (Bayreuth) können vielleicht die eine oder andere Runde gewinnen. Mehr aber auch nicht. Es fehlt an Hochbegabten. Der jüngste deutsche Spieler im Hauptfeld ist 23 Jahre alt und heißt Jan-Lennard Struff.

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Deutsche Spielerinnen

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(Foto: AFP)

Die Chancen der deutschen Spielerinnen: Bei den deutschen Frauen gibt es gleich mehrere Kandidatinnen für die zweite Woche. Es wäre keine Überraschung, wenn es sogar mehrere mindestens bis ins Achtelfinale schaffen würden. Die Weltranglistezehnte Angelique Kerber (Kiel) zum Beispiel, aber natürlich auch die Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki. Dabei könnte die Berlinerin ihre neue Popularität noch nicht so gut verkraftet haben, wie sie es selbst erhofft hatte. Drei Mal spielte sie nach Wimbledon, nur eine Partie entschied sie davon für sich. Der frühere Wimbledonsieger Michael Stich traut ihr trotzdem den Titel in New York zu. Abwarten.

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Absage

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(Foto: dpa)

Absage: Vielleicht sind die Macher sogar ganz froh, dass Maria Scharapowa nicht bei den US Open aufschlagen kann, auch wenn jetzt das eine oder andere Peoplemagazin weniger Reporter auf die Anlage entsenden wird. Eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter ihres rechten Schlagarmes hindert sie an der Ausübung ihres Berufes. Zuletzt drehte sich immer weniger um ihr Tennisspiel. Se hatte zuletzt sogar die verwegene Idee, während des Turniers vorrübergehend einen anderen Namen anzunehmen, um eine Süßigkeit zu vermarkten, die einen Kunstnamen trägt, der so ähnlich klingt wie ihr eigener. Jetzt bekommt Scharapowa genügend Zeit, um wieder zur Besinnung zu kommen.

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