Würzburger Kickers:"Zu naiv"

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Trainer Bernd Hollerbach ärgert sich über das Gegentor auf St. Pauli - es fällt kurz vor Schluss, ein Spieler liegt dabei am Boden.

Von dpa, sz

Die Krise der Würzburger Kickers in der zweiten Bundesliga geht weiter. Die Fußballer von Trainer Bernd Hollerbach mussten am Sonntag trotz einer kämpferisch ansprechenden Leistung ein bitteres 0:1 (0:0) im Kellerduell beim FC St. Pauli hinnehmen. Vor 29 546 Zuschauern schockte Christopher Buchtmann (87.) die Unterfranken wenige Minuten vor dem Schlusspfiff. Die Kickers blieben damit zum zwölften Mal hintereinander ohne Sieg. Der letzte Dreier der Würzburger datiert aus dem Dezember 2016. In der Tabelle haben die Kickers nur noch zwei Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz und sind punktgleich mit dem Relegationsplatz.

Hollerbach bescheinigte seiner Mannschaft eine ordentliche Leistung. "Am Ende war sie beeindruckt, wir haben aber trotzdem weiter gefightet", meinte der Coach der Würzburger, der von 1991 bis 1995 als Linksverteidiger für die Hamburger aktiv war. Er ärgerte sich über die Entstehung des Gegentreffers, bei dem ein Würzburger am Boden lag, zunächst seine eigenen Mitspieler und dann auch der FC St. Pauli den Ball aber nicht ins Aus spielten. "Es ist ärgerlich, so eine Situation, wenn ein Spieler am Boden liegt und der Ball nicht rausgespielt wird. Das ist eine blöde Regelung, wir waren da zu naiv", sagte er bei Sport1.

Taffertshofer und Schröck sind nun gegen Nürnberg gesperrt

St. Paulis Trainer Ewald Lienen hatte das Duell als "Überlebensspiel" tituliert. Die Zuschauer am Millerntor bekamen in den ersten 45 Minuten je eine gute Torchance auf beiden Seiten geboten: Cenk Sahin (33.) scheiterte nach einem Steilpass an Würzburgs Schlussmann Jörg Siebenhandl, dann traf Marco Königs für die Kickers nur das Außennetz. Nach der Halbzeitpause schalteten die Hamburger einen Gang höher und setzten die geordnet stehenden Würzburger stärker unter Druck. Die Kickers hatten nun Glück, dass den Gastgebern die Präzision fehlte - bis zu Buchtmanns Treffer kurz vor Schluss, bei dem sein Gegenspieler Junior Diaz der letzte Beteiligte in einer Fehlerkette war. Das Kampfspiel hatte zudem weitere Folgen: Im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag (13.30 Uhr) fehlen den Kickers nun in Emanuel Taffertshofer und Tobias Schröck zwei wichtige Mittelfeldspieler nach ihren fünften gelben Karten.

Lienen zeigte Mitgefühl: "Das was wir in der Hinrunde hatten, das hat Würzburg jetzt in der Rückrunde. Wir kennen diese Situation, das ist Wahnsinn", stellte er fest. "Und trotzdem ist es nicht desaströs, es sind alles enge Spiele." Sein Ratschlag lautete: "Man muss weiter an sich glauben und Gas geben."

© SZ vom 18.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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