Würzburger Kickers:Torlos glücklich

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Der fünfte Punkt im elften Spiel: Der Aufsteiger trotzt dem Aufstiegskandidaten Hannover 96 einen Punkt ab, bleibt aber die schlechteste Mannschaft der Rückrunde. Trainer Hollerbach weiß, warum es für sein Team nicht mehr so einfach ist.

Von Fabian Swindrak

Bernd Hollerbach war allein schon deshalb glücklich über dieses torlose Unentschieden, weil torlose Unentschieden bedeuten, dass seine Mannschaft keinen Gegentreffer zugelassen hat. Besonders glücklich war Hollerbach über dieses torlose Unentschieden gegen Hannover 96, weil seine Mannschaft zuvor zehn Spiele hintereinander immer mindestens einen Gegentreffer zugelassen hatte. Ginge es nach Hollerbach, es gäbe im Fußball Bonuspunkte für Mannschaften, die keine Gegentore zulassen. "Wir haben es gegen eine klasse Mannschaft gut gemacht und stark verteidigt. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war top. Ich bin mit dem Remis sehr zufrieden", sagte Hollerbach.

Das einzige Problem am Freitagabend war: Es gibt im Fußball keine Bonuspunkte für Mannschaften, die keine Gegentore zulassen. Obwohl es den Würzburgern als erstem Team gelang, Hannover unter Trainer Breitenreiter Punkte abzuknöpfen, ist der Vorsprung der Unterfranken auf den Abstiegsrelegationsplatz weiter geschmolzen - auf nun zwei Punkte. Noch immer warten die Würzburger auf den ersten Sieg im Jahr 2017, mit gerade einmal fünf Punkten aus elf Spielen sind sie die schlechteste Mannschaft der Rückrunde. "Die Gegner haben uns irgendwann auch ernst genommen. Am Anfang waren wir für alle Absteiger Nummer eins, deswegen ist es für uns jetzt auch nicht mehr so einfach", versuchte sich Hollerbach an einer Erklärung.

Gegen Hannover musste Würzburgs Trainer eine Reihe von personellen Ausfällen kompensieren. Rico Benatelli fehlte aufgrund einer Gelbsperre. Kapitän Sebastian Neumann (Kopfverletzung) und Mittelfeldspieler Tobias Schröck (Adduktorenprobleme) fehlten ebenso wie Torhüter Robert Wulnikowski, der sich vor der Länderspielpause in der Partie beim TSV 1860 München einen Anriss des Kreuzbandes zuzog. "Uns ist damit unsere komplette Achse weggebrochen, dadurch waren wir personell etwas gebeutelt. Wir haben das aber stark aufgefangen", sagte Hollerbach.

Würzburg bot dem Favoriten aus Hannover erfolgreich Paroli. Die Niedersachsen blieben offensiv weitgehend blass. Ein wenig Glück hatten die Kickers, als Hannovers Martin Harnik nach Zuspiel von Niklas Füllkrug nur den Pfosten traf (74.). Kurz darauf vergab Elia Soriano nach Kopfballverlängerung von David Pisot die beste Würzburger Siegchance, als er aus spitzem Winkel an Hannover-Keeper Philipp Tschauner scheiterte (77.).

© SZ vom 10.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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