Würzburger Kickers:Mal wieder Zeit

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„Wir haben es heute überragend gemacht.“ – Dave Gnaase (rechts, gegen Maurice Litka), Würzburger Torschütze und Vorbereiter. (Foto: MaboSport/imago)

Der Fußball-Drittligist meldet sich mit einer starken Auswärtsleistung und einem 3:0 beim Aufstiegskandidaten Uerdingen zurück.

Mit der Empfehlung bester Testspielergebnisse starteten die Würzburger Kickers in die Restrunde der dritten Fußball-Liga. Ein 1:1 gegen den belgischen Erstligisten Waasland Beveren, ein 1:1 gegen den italienischen Erstligisten FC Genua, ein 1:0 gegen den deutschen Zweitligisten Jahn Regensburg. Und Trainer Michael Schiele sorgte dafür, dass dies nicht in Vergessenheit geriet. "Er hat uns noch einmal erinnert, was wir für eine Vorbereitung gespielt haben, wie wir trainiert haben, das war einfach überragend", berichtete Mittelfeldspieler Dave Gnaase.

Dass es den Würzburgern dann gelang, genauso überragend in die restlichen Pflichtspiele zu starten, war dennoch nicht zu erwarten gewesen - schließlich hatten sie beim prominent besetzten und in der Pause nochmals verstärkten Aufstiegskandidaten KFC Uerdingen anzutreten, sie hatten seit September auswärts nicht mehr gewonnen, und sie hatten in den vergangenen vier Partien in der Fremde nur ein einziges Tor geschossen. Doch so überragend die Kickers blieben, so indisponiert präsentierten sich die Gastgeber. Folgerichtig siegten die nun auf Rang zehn notierten und mit dem TSV 1860 München punktgleichen Unterfranken 3:0 (1:0). Und Schiele fand: "Ich denke, wir haben noch zu wenige Tore gemacht."

"So können wir uns natürlich nicht präsentieren", klagt Krämer

Das konnte man so stehen lassen. Immer wieder gelangen den Kickers gefährlich Angriffe, insbesondere über den starken rechten Mittelfeldspieler Fabio Kaufmann. Nach elf Minuten traf Simon Skarlatidis auf Zuspiel von Kaufmann den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig, nach 21 Minuten köpfelte Orhan Ademi das Spielgerät ungedeckt in die Arme von KFC-Torwart Rene Vollath, Patrick Göbel scheiterte nach einem Konter ebenfalls an Vollath. Fast wären die Uerdinger, was dem Spielverlauf nicht entsprochen hätte, nach einer halben Stunde in Führung gegangen, doch Würzburgs Keeper Patrick Drewes parierte nach einem Eckball gegen Dominic Maroh. Stattdessen fiel doch noch der Führungstreffer auf der anderen Seite: Janik Bachmann verwandelte eine Flanke von Gnaase per Kopf (35.). Und kurz vor der Pause verdaddelte Skarlatidis gegen Vollath die Chance, auf 2:0 zu erhöhen.

Den Uerdingern gelang es auch in der zweiten Hälfte nicht, dem zunehmend ungehaltenen Publikum in Duisburg eine Leistung anzubieten, die dem Investitionsvolumen des Russen Mikhail Ponomarev ansatzweise entsprochen hätte - sie spielten so langsam und unkonzentriert, dass es regelrecht lustlos wirkte. "So können wir uns natürlich nicht präsentieren, wenn wir aufsteigen wollen", stellte KFC-Trainer Stefan Krämer fest.

Die nächsten Treffer der Kickers waren da nur eine Frage der Zeit. Gnaase traf nach einer knappen Stunde von der Strafraumgrenze zum 2:0, Dominic Baumann nutzte gut fünf Minuten später einen Ballverlust von Tanju Öztürk zum 3:0. "Wir haben es heute überragend gemacht, haben sie gar nicht ins Spiel kommen lassen", sagte Torschütze und Vorbereiter Gnaase, und Trainer Schiele meinte mit Blick auf die beendete Auswärts-Negativserie: "Es war mal wieder Zeit nach vier Monaten."

© SZ vom 28.01.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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