Wolfsburg:Rückendeckung für Kovac

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In der Not dachte Niko Kovac an seine eigene Zeit als Fußballprofi: "Wir müssen wahrscheinlich wirklich das machen, was mein Bruder und ich gemacht haben", sagte der neue Trainer des VfL Wolfsburg, dessen siegloses Team beim 2:4 (1:3) gegen den 1. FC Köln den Fehlstart in die Saison gerade verschlimmert hatte. Was Kovac meinte: "Verteidigen - du oder ich! Jeder muss sich am Ende fragen: Habe ich das persönliche Duell mit meinem Gegenspieler gewonnen oder nicht?"

Niko und Robert Kovac, heute als Trainer-Tandem tätig, waren einst beinharte, disziplinierte Defensivspieler. Doch ihre neue Mannschaft Wolfsburg zeigt auch nach fünf Spielen nichts von dem, was den Brüdern vorschwebt. Zwei Punkte aus fünf Spielen - das ist der schlechteste Saisonauftakt des VfL in seiner Erstligahistorie. Konsequenzen drohen Chefcoach Niko Kovac aber erst mal nicht. VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer bekräftigte nach dem 2:4, Kovac sitze "sehr fest" im Sattel. Alles andere wäre auch das Eingeständnis eigener Fehlplanung. Denn die Sportliche Leitung um Schäfer und den im Januar aus dem Amt scheidenden Jörg Schmadtke hat in den vergangenen 14 Monaten drei Mal den Trainer gewechselt - im Ergebnis passt im Moment nichts zusammen.

Der strikte Kovac wünscht sich aggressiven, dynamischen Fußball. Doch die Zusammensetzung des Kaders harmoniert offenbar nicht mit seinen Ideen. "Nicht, dass ich ratlos bin. Aber ich glaube, dass wir viele Spielertypen haben, die von Haus aus den Kontakt nicht so suchen wie bei anderen Teams", sagte Kovac am Samstag. Gegen die ungeschlagenen Kölner wirkte sogar ein Blitztor zum 1:0 (2.) von Nmecha wenig beflügelnd, schon bis zur Halbzeit drehten die Gäste das Spiel in ein 3:1. Auch danach kam nicht mehr viel vom VfL.

© SZ vom 05.09.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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