Mit seinem Schuss in der 120. Minute des Achtelfinales hätte Maurício Pinilla beinahe der Traum von 200 Millionen Basilianern zerstört und sich zum Nationalhelden Chiles gemacht. Doch der Ball ging an die Torlatte. Der Rest ist Fußballgeschichte: Das anschließende Elfmeterschießen gewann die brasilianische Nationalmannschaft, deren Torwart Julio Cesar zum Held des Spiels wurde - weil er zwei Elfmeter hielt, darunter den von Pinilla. Seinen Lattentreffer wird die Welt bald vergessen haben.
Nicht so Pinilla. Der 30-jährige Stürmer von Calgliari Calcio will sich immer daran erinnern, wie knapp er am Ruhm vorbeigeschossen hat. Deshalb hat sich er den Lattentreffer nun auf seinen Rücken tätowieren lassen.
In dieser Woche postete sein Tätowierer das Machwerk auf Instagram: Das Bild zeigt den Moment, an dem ganz Brasilien und Chile den Atem angehalten hat. "One Centimeter from Glory" steht in schwungvollen Buchstaben darunter - "Einen Zentimeter am Ruhm vorbei".
Ob es wirklich so knapp war, sei dahingestellt. Ein paar Zentimeter mehr dürften schon gefehlt haben. Auf Maurício Pinillas Haut jedenfalls sind nicht mehr viele Quadratzentimeter frei. Der Stürmer, der wie viele seiner Mannschaftskollegen nicht gerade mit Tattoos geizt, hat sich beim Körperschmuck inzwischen ins Gesicht vorgearbeitet.
Bei seinem Termin ließ er sich noch zwei weitere Tattoos stechen: Auf seiner rechten Schläfe steht nun "Blessed" ("gesegnet"), auf seiner linken "For Life" ("für's Leben"). Auch das ist wohl Ansichtssache. Für's Leben gezeichnet ist der Chilene aber auf jeden Fall.