WM-Slalom der Frauen in Schladming:Höfl-Riesch in Lauerposition

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Fokus auf Medaille Nummer vier: Maria Höfl-Riesch bei der Ski-WM in Schladming.  (Foto: dpa)

Spannung garantiert für den zweiten Durchgang des WM-Slaloms der Frauen: Maria Höfl-Riesch fährt mit lediglich 0,2 Sekunden Rückstand auf Rang vier. In Führung liegt die Schwedin Frida Hansdotter, vor Tanja Poutiainen und der stärksten Slalom-Fahrerin des Winters - der 17-jährigen Mikaela Shiffrin. Tina Maze und die Österreicherinnen tun sich schwer.

Von Martin Anetzberger

"Ich hoffe, dass mir nicht die Kraft ausgeht", hatte Maria Höfl-Riesch vor dem abschließenden Slalom bei der Ski-WM in Schladming gesagt. Und sie ging ihr nicht aus, zumindest nicht im ersten Durchgang. Einen Fehler im oberen Teil machte sie mit einer aggressiven Fahrt im unteren wieder wett und sicherte sich mit Rang vier und 0,2 Sekunden Rückstand eine sehr gute Ausgangsposition.

Der zweite Durchgang verspricht überhaupt eine äußerst spannende Angelegenheit zu werden. Der Schwedin Frida Hansdotter gelang der schönste und auch schnellste Lauf (50,41 Sekunden), sie wird beim Finale als letzte Läuferin auf die Strecke gehen. Vor Höfl-Riesch liegen ebenfalls Tanja Poutiainen aus Finnland und die dominierende Slalom-Fahrerin des Winters. Die 17-jährige Mikaela Shiffrin aus den USA, die Höfl-Riesch ein "Jahrhunderttalent" nennt, hielt sich im ersten Lauf noch sichtlich zurück. Dennoch hat sie auf Platz drei nur 0,18 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Skifahrerin Maria Höfl-Riesch
:Zweite Spiele, drittes Gold

Dreifache Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Gesamtweltcup-Siegerin: Maria Höfl-Riesch hat alles gewonnen, was der alpine Skisport zu bieten hat. Doch das reicht ihr nicht. Sie versucht sich auch als Schauspielerin und Buchautorin - jetzt beendet sie ihre Karriere.

Höfl-Riesch zeigte sich nach ihrem Lauf mit der Ausgangsposition sehr zufrieden. Sie sei happy, sagte sie. "Ich bin mit dem Rückstand, der sich sehr in Grenzen hält, noch super dabei". Allerdings dürfe man sich auf einem eher leichten Hang so einen Fehler nicht erlauben.

"Vierter will man nicht werden"

Die als Mitfavoritinnen gehandelten Tina Maze aus Slowenien und Veronika Velez Zuzulova aus der Slowakei kamen auf der Piste nicht so gut zurecht wie die anderen Spitzenfahrerinnen. Doch auch sie liegen mit 0,47 und 0,80 Sekunden noch nicht allzu weit zurück. Die gastgebenden Österreicherinnen haben in Michaela Kirchgasser noch eine Athletin in Medaillen-Reichweite. Ihre Teamkolleginnen, die zuvor lange verletzte Titelverteidigerin Marlies Schild und Kathrin Zettel, dürfen sich kaum noch Hoffnungen auf eine Spitzenplatzierung machen, sie sind bereits weit mehr als eine Sekunde zurück.

Einen schlechten Tag erwischten die anderen Starterinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV). Lena Dürr kam mit zwei Sekunden Rückstand ins Ziel, Christina Geiger schied aus. Ihr bleibt für den zweiten Lauf nur, Höfl-Riesch den Daumen für die vierte Medaille zu drücken.

Ihre einfache Taktik dafür hat sie schon ausgegeben. Sie werde volle Attacke fahren. "Es geht um die Medaillen, Vierter will man nicht werden."

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