WM 2010: Gruppe C:England wartet

Das Torwartproblem, der Putsch gegen Capello - alles passé: England gewinnt mit 1:0 und zieht ins Achtelfinale ein. Slowenien wähnt sich lange als Gruppenzweiter - dann schlägt Landon Donovan zu.

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Die Lage für England war ernst, aber nicht hoffnungslos: "Wir glauben noch immer", hatte sich dieser Anhänger auf den Rücken gepinselt. Seine Kollegen hüllten sich gleich von Kopf bis Fuß in die Farben des krisengeschüttelten Teams, dass am letzten Vorrundenspieltag doch noch den Einzug ins Achtelfinale schaffte, weil ...

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... Jermaine Defoe im Spiel gegen Slowenien das einzige Tor des Tages erzielte. Defoe überrumpelte den slowenischen Torwart Samir Handanovic, der den Schuss zentral auf den Körper bekam, die Arme hochriss - den Treffer aber nicht mehr verhindern konnte. Der als Flatterball verschriene "Jabulani" trudelte wie jeder ördinare Fußball über den Keeper hinweg zum 1:0 ins Netz.

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Torschütze Defoe verschwand unter einer Traube erleichterter Teamkollegen. Der Druck auf die Briten war riesig gewesen vor diesem Spiel - und die Vorzeichen schlecht. Die Boulevardmedien auf der Insel hatten mindestens drei Gründe ausgemacht, warum England in der Vorrunde hätte scheitern müssen. 

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Der erste Grund: Schiedsrichter Wolfgang Stark. Ein Deutscher, ausgerechnet ein Deutscher! Die Engländer befürchteten das Schlimmste - Rache für den verlorenen Krieg beispielsweise. Doch Stark tat das, was Bundesliga-Schiedsrichter meistens so machen: Er pfiff unaufgeregt und ohne ins Rampenlicht zu drängen. In dieser Szene zeigt er Glen Johnson die gelbe Karte. Einen Platzverweis musste Stark nicht aussprechen.

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Der zweite Grund: der gescheiterte Putsch des John Terry. Der Verteidiger von Chelsea London hatte in einer denkwürdigen Pressekonferenz vor dem Spiel vollmundig eine Abrechnung mit ...

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... Nationaltrainer Fabio Capello angekündigt. Die Boulevardmedien hatten daraufhin spekuliert, Terry könne den Italiener ablösen und Spielertrainer werden. Daraus wurde nichts: Capello blieb Trainer und bewies seine Qualitäten, indem er Defoe und dessen Flankengeber James Milner aufstellte. "Das war das England, das ich sehen wollte", lobte der Coach. Und Terry? Der kämpfte und ackerte, um seine Verfehlungen wieder gut zu machen. Er versuchte gar, einen Fernschuss mit dem Kopf zu blocken. Das klappte zwar nicht, England blieb aber trotzdem ohne Gegentor.

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Nicht einmal David James, in England als "Katastrophen-James" verspottet, konnte dem englischen Sieg gefährlich werden. Der Torhüter hielt, was es zu halten gab. Und das war nicht sehr viel. Die slowenische Offensive fand kaum statt, der Bundesliga-Profi Milivoje Novakovic (rechts) hing in der Luft. Gerade einmal eine gute Chance hatte der Stürmer des 1. FC Köln - er vergab sie. Das sollte sich rächen - und zwar nach dem Schlusspfiff.

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Diese jungen Männer sind keine Slowenen, denen war eher nach trauern zumute. Es sind auch nicht die Briten, deren Freude ein ganzes Stück verhaltener ausfiel. Nein, diese Szene ereignete sich im anderen Spiel der Gruppe C, in der Partie zwischen den USA und Algerien. Bis zur 92. Minute hatte es dort 0:0 gestanden - damit wären beide Teams ausgeschieden gewesen. Dann jedoch ...

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... schlug ein Mann zu, von dem sie beim FC Bayern München einst gesagt haben, er sei sogar für die zweite Mannschaft zu schlecht: Landon Donovan. Der Stürmer von Los Angeles Galaxy erzielte in der Nachspielzeit das 1:0 für die USA und rettete seiner Nation damit den Sieg, den Gruppensieg und den Einzug ins Achtelfinale. Für Slowenien bedeutete Donovans Tor das Aus - und für England den zweiten Platz.

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Eigentlich hätten die USA schon viel früher jubeln können, doch erneut wurde ihnen ein reguläres Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung abgepfiffen. Clint Dempsey hieß der Unglücksrabe, der (hier am oberen Bildrand) den Ball über die Linie drückte, anschließend jubelnd abdrehte ...

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... und ziemlich entgeistert drein schaute, als er die wehende Fahne des Linienrichters erblickte. Auch im Spiel der Engländer gab es einen frustrierten Angreifer - trotz des Sieges.

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Wayne Rooney ging, nein er schlich vom Platz, als ihn Capello in der 72. Minute auswechselte. Der Stürmerstar von Manchester United blieb erneut ohne Torerfolg, er traf in der 59. Minute nur den Pfosten. Womöglich hebt er sich den Treffer für das Achtelfinale auf - dort könnte England auf Deutschland treffen.

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