WM 2010: Deutschland - Argentinien:Cry for me, Argentina

Die deutsche Nationalmannschaft schlägt Argentinien mit 4:0 und zieht souverän ins Halbfinale ein. Selbst die Kanzlerin kann angesichts dieser Leistung wieder jubeln.

1 / 16
(Foto: getty)

Angela Merkel rückte vor dem Spiel ihre Brille zurecht, ein skeptischer Blick zierte das Gesicht der Bundeskanzlerin. Die deutsche Nationalmannschaft spielte in Kapstadt um den Einzug ins Halbfinale der Fußball-WM, und Skepsis schien angebracht. Wer konnte schon ahnen, dass Deutschland erneut triumphieren und mit 4:0 gegen Argentinien gewinnen würde?

2 / 16
(Foto: afp)

Obwohl die Mannschaft von Joachim Löw im Viertelfinale gegen England (4:1) überzeugt hatte, schien der nächste Gegner übermächtig: Zum einen wegen ...

3 / 16
(Foto: rtr)

... Diego Maradona, seines Zeichens Nationaltrainer und inoffizielles Staatsoberhaupt Argentiniens. Seine Landsleute sprechen ihm magische Kräfte zu, und weil Maradona angesichts seines Alters (und seiner Körperfülle) selbst nicht mehr auf dem Platz zaubern kann, hat er diesen Job an ...

4 / 16
(Foto: afp)

... Lionel Messi abgegeben. Doch die Deutschen hatten in Bastian Schweinsteiger (links im Bild) einen Spaßverderber abgestellt, der Messis Kreise stören sollte und das sehr effektiv tat. Und so kam es, dass nicht der Zauberfloh des FC Barcelona zuerst jubelte, sondern ...

5 / 16
(Foto: afp)

... Thomas Müller vom FC Bayern. Ihm werden keine magischen Kräfte nachgesagt, aber ein ausgesprägter Spürsinn dafür, zur rechten Zeit am richtigen Ort zu stehen. Und in der dritten Spielminute war dieser Ort der Luftraum über dem argentinischen Strafraum.

6 / 16
(Foto: ap)

Nach einem Freistoß von Bastian Schweinsteiger köpfelte Müller den Ball auf den Fuß des argentinischen Torhüters, und zwar aus Müllers Sicht auf den linken Fuß. Wäre es der rechte gewesen, wäre das Spielgerät vermutlich sonstwo hin gerollt, vielleicht in Richtung von Diego Maradona, der mit dem Ball bekanntlich eng befreundet war. Müller aber traf ...

7 / 16
(Foto: rtr)

... den linken, und von dort trudelte der Ball zum 1:0 für Deutschland über die Linie.

8 / 16
(Foto: rtr)

Zum Leidwesen der deutschen Fans ging das Spiel nach dem Tor noch eine Weile weiter, 87 Minuten, um genau zu sein. Und weil Miroslav Klose (links) völlig freistehend das 2:0 verpasste und die Argentinier stetig stärker wurden, bsonders nach der Halbzeitpause, durfte gezittert werden.

9 / 16
(Foto: ap)

Auch deutschen Torhütern werden bisweilen Zauberkräfte nachgesagt, vor allem von Beobachtern im Ausland. Bei der diesjährigen WM heißt der Schlussmann Manuel Neuer, er lieferte eine souveräne Partie ab - in dieser Szene klärt er gegen Carlos Tevez. Mit Zauberei hatte das nichts zu tun, Neuers Mitspieler und die Fans fanden es dennoch zauberhaft.

10 / 16
(Foto: ag.ddp)

Nach vielen, vielen argentinischen Torchancen besann sich Bastian Schweinsteiger darauf, dass er nicht nur als Spielverderber für Messi, sondern auch als Ballack-Ersatz für Deutschland eingeplant ist. Also trieb er das Spiel an und verdiente sich in der Schlussphase das Prädikat "Weltklasse".

11 / 16
(Foto: ag.ddp)

In der 67. Minute spielte Müller im Liegen einen Pass auf Podolski, der entgegen seiner Gewohnheit nicht den Abschluss suchte, sondern klug auf Klose spielte. Der Bayern-Stürmer konnte kaum anders, als das 2:0 zu erzielen. Und weil die deutsche Mannschaft schon mal dabei war, die Argentinier die Köpfe hingen ließen und Schweinsteiger weiter aufdrehte, ...

12 / 16
(Foto: rtr)

... fiel nach einer Schweinsteiger-Vorlage auch bald das 3:0, erzielt durch Arne Friedrich. Durch Arne Friedrich! Der Zugang des VfL Wolfsburg hatte noch nie zuvor ein Tor für die DFB-Elf erzielt, doch an diesem Tag schien plötzlich alles möglich.

13 / 16
(Foto: ag.ddp)

Klose erhöhte sogar noch auf 4:0 - der Endstand. Deutschland erinnerte in den schwarzen Trikots an eine gut geölte Maschine, gegen die auch die versammelte argentinische Zauberkraft nichts mehr ausrichten konnte.

14 / 16
(Foto: rtr)

"Don't cry for me, Argentina", hat Madonna einst gesungen. Nach dem Schlusspfiff kullerten die Tränen nur so bei der Mannschaft von Diego Maradona. Stürmer Carlos Tevez ist untröstlich.

15 / 16
(Foto: rtr)

Joachim Löw feierte derweil den Sieg, das Aufgehen seiner Taktik und den Einzug ins Halbfinale. Sein blauer Kaschmirpullover hat schon jetzt einen Platz im Museum verdient.

16 / 16
(Foto: getty)

Sogar Frau Merkel war zufrieden. Wie sagte ZDF-Fernsehkommentator Bela Réthy? "Deutschland hat im ersten Wahlgang gewonnen - ohne Verlängerung und ohne Elfmeterschießen." Man mochte hinzufügen: Auch ganz ohne Zauberei.

© sueddeutsche.de/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: